Um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen, muss der gesamte Treibhausgasausstoss bis 2030 um 7,6% pro Jahr gesenkt werden. Die Verkehrsemissionen müssen sich bis 2050 praktisch halbieren. Die höhere Mobilität von Personen und Gütern wird ein wichtiges Merkmal des künftigen Wirtschaftswachstums sein, doch auch bei zunehmender Mobilität müssen die Emissionen sinken. 

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    Unserer Meinung nach durchläuft der Verkehr aktuell einen Wandel in Richtung Nachhaltigkeit. Diese Entwicklung eröffnet bedeutende Anlagechancen und die Möglichkeit, die Gesellschaft resilienter und nachhaltiger zu gestalten

    Es kommen zunehmend sauberere Transportmittel zum Einsatz. Ein Beispiel dafür sind Elektrofahrzeuge. Ihre Marktdurchdringung nähert sich nach unserer Ansicht einem Wendepunkt. Dank technologischer Verbesserungen liegen die Lebenszyklusemissionen batteriebetriebener Fahrzeuge heute unter denen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren. 

    Mikrofahrzeuge sind im Kommen, ebenso wie Mobility-as-a-Service in Form von Fahrgemeinschaften, Mitfahrgelegenheiten und verstärkter Förderung nahtlos integrierter öffentlicher und privater Transportsysteme. Lösungen für sanfte Mobilität oder Mikromobilität wie Fahrrad- und E-Roller-Verleihsysteme ermöglichen eine effiziente Fortbewegung in den Städten und fördern gleichzeitig die Dekarbonisierung. Die Nutzung von Zügen, Fahrgemeinschaften und Mikromobilitätsoptionen kann den CO2-Fussabdruck einer Reise um bis zu 90% verringern.

    Die Nutzung von Zügen, Fahrgemeinschaften und Mikromobilitätsoptionen kann den CO2-Fussabdruck einer Reise um bis zu 90% verringern

    In den Städten der Zukunft wird Autos möglicherweise weniger Platz eingeräumt. Die Neugestaltung des urbanen Raums – weg vom aktuellen autozentrierten Modell und hin zu anderen, nachhaltigeren Formen gemeinschaftlicher Mobilität – könnte wertvollen Raum freisetzen. Durch die Aufhebung von Parkplätzen und eine vereinfachte Strassenführung wäre es möglich, die erschliessbare Fläche in Stadtzentren um 15% bis 20% zu steigern. Der Ausbau von Radwegen sowie die Förderung von autofreien Strassen und Shuttleverkehr könnten die Art und Weise, wie wir uns in Städten fortbewegen, grundlegend verändern.

    Wir rechnen damit, dass beim Bauen in städtischen Zentren zukünftig ökologische Grundsätze einbezogen werden. Dazu gehören Energiesparmassnahmen wie Isolierung, Solarenergie, effiziente Beleuchtung und Heizung sowie die Nutzung von Energiespeicherlösungen

    Rund 60% des städtischen Raums, in dem die Menschen weltweit bis 2050 leben werden, muss erst noch erbaut werden. Wir rechnen damit, dass beim Bauen in städtischen Zentren zukünftig ökologische Grundsätze einbezogen werden. Dazu gehören Energiesparmassnahmen wie Isolierung, Solarenergie, effiziente Beleuchtung und Heizung sowie die Nutzung von Energiespeicherlösungen. 

    Die Elektrifizierung mag ausreichen, um die CO2-Emissionen im Kurzstreckenverkehr zu verringern. Aber für den Langstrecken- und Schwerlastverkehr, dessen Schadstoffausstoss schwieriger zu verringern ist, müssen wir neue Wege finden. Die Hälfte aller Verkehrsemissionen geht auf das Konto der Schwertransporte.

    Im Bereich der Kurzstreckenflüge rückt die Dekarbonisierung dank innovativer Designs (wie Nurflüglerkonstruktionen) und Elektrifizierung der Flugzeuge in Reichweite. Doch um die Handelsströme und die internationalen Lieferketten aufrechtzuerhalten, dürfte Wachstum im  Langstreckenverkehr auch in Zukunft für das Wirtschaftswachstum unabdingbar sein.

    Für viele Langstrecken scheinen alternative Energiequellen wie Wasserstoff, synthetische Kraftstoffe und nachhaltige Biotreibstoffe eine Lösung zu sein. Um sie marktfähig zu machen, bedarf es jedoch erheblicher Infrastrukturausbauten und technologischer Fortschritte. Wasserstoff beispielsweise ist sowohl für den Schienen- als auch für den Schiffsverkehr eine vielversprechende Lösung. Bald dürften wasserstoffbetriebene Schwerlastwagen auf unseren Strassen fahren, während in Europa Wasserstoffzüge bereits im Einsatz sind. In der Flugbranche sind die Herausforderungen gross. Im Bereich der Langstreckenflüge dürften technologische Entwicklungen wie nachhaltige Treibstoffe in den nächsten Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen.

    Die Regulierungsbehörden können bei der Förderung von umweltfreundlichen Innovationen für den Langstreckenverkehr eine wichtige Rolle spielen. Wir müssen den Fokus verstärkt auf die Lebenszyklusemissionen und eine kreislauforientierte Fahrzeugproduktion und -nutzung richten. Etwa indem wir Materialien effizient einsetzen, Batterien wiederverwenden und verwerten und Fahrzeuge in „Vehicle-to-Grid“-Systemen als temporäre Stromspeicher nutzen. So können wir im Transportbereich den Materialverbrauch und Abfälle verringern, die Ressourceneffizienz verbessern, den CO2-Ausstoss senken und zum Wohlergehen einer wachsenden Stadtbevölkerung beitragen. Eine übergeordnete Komponente, der in dieser Revolution eine wegbereitende Funktion zukommt, ist die Digitalisierung. Sie kann integrierte Transportökosysteme und Telearbeit ermöglichen und gleichzeitig Anlagechancen in emissionsfreien Technologien und Mobility-as-a-Service schaffen.

    Die Mobilität wird bei unserer künftigen wirtschaftlichen Entwicklung eine wichtige Rolle spielen. Doch aus unserer Sicht muss die Mobilität der Zukunft fair, robust, kosteneffizient und sauber sein. 

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