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Ungebrochene Nachfrage nach E-Bikes
Jedes Jahr werden mehr als 160 Millionen Fahrräder verkauft; 30% davon sind mittlerweile E-Bikes.1 Zum Vergleich: Im Jahr 2022 waren nur 14% aller verkauften Fahrzeuge Elektrofahrzeuge.2 Wie bei den Elektrofahrzeugen insgesamt erwarten wir aufgrund unserer Analysen, dass bis zum Jahr 2030 40% bis 50% aller verkauften Fahrräder E-Bikes sein werden.3 Die Verbreitung von E-Bikes variiert je nach Region: In wichtigen Märkten wie China und Europa geht die Elektrifizierung am schnellsten voran, gefolgt von bestimmten Regionen in Nordamerika.
Zahlreiche wissenschaftliche Artikel weisen einen deutlichen Zusammenhang zwischen Urbanisierung und Mikromobilität nach. Mit der voranschreitenden Entwicklung der Regionen wächst der Anteil der Menschen, die in dicht besiedelten städtischen Umgebungen leben. Im Jahr 2050 werden den Erwartungen zufolge 70% der Weltbevölkerung in Städten wohnen, verglichen mit 50% heute.4 Forschungsarbeiten zeigen auf, dass sich in diesen städtischen Umgebungen immer mehr Menschen für gemeinsam genutzte Verkehrsmittel entscheiden. Sie bevorzugen den öffentlichen Nahverkehr sowie Taxis und Mikromobilitätsoptionen wie Zweiräder – gegenüber dem eigenen Auto.5 Dieser Wandel der Präferenzen hin zur Mikromobilität oder Shared Mobility ist eine gute Nachricht. Denn er reduziert die Gesundheitsschäden mit Kosten von über USD 1 Bio., die der weltweite Strassenverkehr durch seine Emissionen verursacht.6 Studien zufolge verhindert eine solche „Verkehrswende“ mehr als 6% der im letzten Jahr weltweit von Pkw verursachten Emissionen; und zwar nur aufgrund der Tatsache, dass in den Städten mehr Menschen auf das Fahrrad umsteigen, Fahrgemeinschaften bilden oder zu Fuss gehen anstatt zu fahren.7 Unsere Analyse zeigt, dass E-Bikes eine Anlagechance darstellen, die vom Aufwind der Mikromobilität profitiert.
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Vor allem in Europa überlegen Regierungen, wie sie die Gesundheit und Sicherheit der Bürger verbessern und die Belastung der ÖPNV-Systeme8 verringern können. Eine Möglichkeit ist die Förderung von Shared Mobility und Mikromobilität. Verkehrspolitische Massnahmen wie Umweltzonen in den Städten, Investitionen in eine bessere Fahrradinfrastruktur mit Radwegen und Fahrradständern sowie Zuschüsse beim Kauf von E-Bikes kurbeln die Nachfrage nach E-Bikes an.9 10
Die Nachfrage nach E-Bikes stieg ursprünglich jedoch nicht, weil viele Menschen E-Bikes als Verkehrsmittel für die Stadt nutzen wollten. Entscheidender für die E-Bike-Nachfrage war insbesondere in Europa zunächst die Freizeitnutzung, z.B. beim Mountainbiking. Hier erhielt die Nachfrage einen Schub, als neuere, leichtere Modelle auf den Markt kamen. Durch sie konnten Verbraucherinnen und Verbraucher ihr traditionelles Mountainbike durch ein komfortables E-Bike ersetzen. In Deutschland, dem grössten E-Bike-Markt in Europa, sind bis zu 90% aller verkauften Mountainbikes und fast die Hälfte aller verkauften Fahrräder E-Bikes.11 Generell gehen wir davon aus, dass die Nachfrage nach E-Bikes für die Freizeitnutzung in Europa anhalten und auch in Teilen Nordamerikas zunehmen wird.
Wie im Zusammenhang mit dem Aufstieg der Mikromobilität bereits erläutert, erwarten wir eine stärkere Nutzung von E-Bikes ausserhalb des Freizeitsektors. Jüngere Stadtbewohner kennen und nutzen E-Bikes bereits durch Shared-Mobility-Modelle in den Städten, bei denen die Nutzer E-Bikes per App für kurze Zeit mieten können. Die Abrechnung erfolgt dabei nach Minuten oder zurückgelegter Strecke. Dadurch nutzen immer mehr Menschen E-Bikes zum täglichen Pendeln oder für kurze bis mittlere Entfernungen.12
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Darüber hinaus nutzen auch Kurierfahrer die Technologie zunehmend für die Auslieferung von Speisen oder kleinen Paketen, da die Betriebskosten von E-Bikes geringer sind als die von anderen Verkehrsmitteln. Der Wartungsbedarf ist in der Regel minimal, die Treibstoffkosten sind niedriger, die Gefahr von Bussgeldern ist geringer und eine Versicherung ist nicht unbedingt notwendig. Ausserdem sind die Auslieferungszeiten angesichts des dichten Stadtverkehrs über kurze Entfernungen im Vergleich zum Auto oder Lieferwagen nachweislich 60% kürzer.13 14
China ist mit fast 40 Millionen verkauften E-Bikes im letzten Jahr der nach Verkaufszahlen grösste E-Bike-Markt der Welt. Dagegen fanden in Europa, dem zweitgrössten Markt, nur knapp 7 Millionen E-Bikes einen Käufer. Allerdings ist Europa mit einem Volumen von USD 17 Mrd. im letzten Jahr der grösste E-Bike-Markt.15 Auf dem europäischen Markt dominieren hochwertige E-Bike-Modelle, deren Listenpreise erheblich höher sind als bei den typischen in China verkauften Modellen. Insgesamt gehen wir aufgrund unserer ersten Analyse davon aus, dass sich die Grösse des E-Bike-Markts bis 2030 verdoppeln wird. Der treibende Faktor dürfte dabei die wachsende Nachfrage auf wichtigen Märkten wie Europa, China und Nordamerika sein.16
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Laut unserer ersten Analyse profitieren die relativ wenigen börsennotierten Anbieter von Fahrradkomponenten potenziell stärker als Fahrradhersteller vom Wachstum der E-Bike-Nachfrage weltweit und in wichtigen Regionen.
1Historical patterns and sustainability implications of worldwide bicycle ownership and use | Communications Earth & Environment (nature.com)
2 holistiQ Research (2023)
3 holistiQ Research (2023)
4 Traffic jams, pollution, road crashes: Can technology end the woes of urban transport? (worldbank.org)
5 Das Sportjahr 2022 (strava.com)
6 A global snapshot of the air pollution-related health impacts of transportation sector emissions in 2010 and 2015 (ccacoalition.org)
7 IEA NZE-Szenario (2023)
8 Öffentlicher Personennahverkehr
9 Making-the-Economic-Case-for-Cycling_6-13-22.pdf (itdp.org)
10Juicy EU subsidies for bikes & E-Bikes, per country list (E-Bike24.com)
11 Gespräch mit einem Branchenexperten
12 Das Sportjahr 2022 (strava.com)
13 Cargo bikes deliver faster and cleaner than vans, study finds | Road transport | The Guardian
14 Data From Millions Of Smartphone Journeys Proves Cyclists Faster In Cities Than Cars And Motorbikes (forbes.com)
15 holistiQ Research (2023)
16 holistiQ Research (2023)
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