Die Finanzbranche steht vor einer grossen Aufgabe: Sie muss Kapital unter Beachtung des Netto-Null-Ziels in die Realwirtschaft lenken. Damit wir die Ziele des Pariser Abkommens erreichen und die globale Erwärmung 1,5 °C nicht überschreitet, muss Netto-Null im Jahr 2050 Realität sein.

    Wir sind überzeugt, dass Unternehmen, die zum Erreichen der Netto-Null-Wirtschaft beitragen, am besten in der Lage sein werden, neue Wachstumsmöglichkeiten zu nutzen. Diejenigen aber, die diesen Weg nicht gehen, werden möglicherweise nicht überleben. Heute wollen Anlegerinnen und Anleger wissen, wie sie ihre Anlageportfolios auf die Umwälzungen durch den Übergang zur Netto-Null-Wirtschaft ausrichten können. 

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    Warum ist das so wichtig?

    Bei Lombard Odier sind wir der Auffassung, dass Nachhaltigkeit ein wesentlicher Aspekt bei Anlageentscheidungen sein wird.
    Mehrere Kräfte wirken zusammen, um das heutige lineare, abfallintensive Wirtschaftsmodell umzugestalten. Das Ziel ist eine CLIC®-Wirtschaft, die Circular (kreislauforientiert), Lean (effizient), Inclusive (integrativ) und Clean (sauber) ist. Regulierungsmassnahmen verteuern CO2-Emissionen und verlangen grössere Transparenz. Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Arbeitnehmende fordern von den Unternehmen nachhaltige Lösungen. Der Markt treibt die Kosten für Technologie nach unten – die Lösungen für den Übergang zu einer CLIC®-Wirtschaft werden günstiger und breiter verfügbar.

     

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    Klimarisiken.

    Die Finanzbranche hat beim Übergang zu Netto-Null mit drei wesentlichen Dilemmas zu kämpfen. Erstens wird das Klima zu einem finanziellen Risiko für die Unternehmen. Zweitens ist die Beurteilung dieser klimabedingten Risiken komplex. Und drittens besteht eine erhebliche Diskrepanz zwischen den Trends bei den Treibhausgasemissionen in der Realwirtschaft und den Zusagen und Verpflichtungen der Regierungen.

    Bei den klimabezogenen finanziellen Risiken lassen sich drei Formen unterscheiden: Übergangsrisiken, wenn Verbraucher zu nachhaltigeren Produkten greifen, physische Risiken wie Wetterschäden und Haftungsrisiken, wenn beispielsweise Unternehmen für den Klimawandel haften müssen.

    Wir streben an, diese klimabezogenen finanziellen Risiken in den Portfolios unserer Kunden zu mindern, indem wir im Einklang mit einem Netto-Null-Ansatz investieren. Dazu gehört mehr als CO2-Bilanzen, die europäische Taxonomie, Klima-Benchmarks oder ESG-Daten zu ökologischen, sozialen und Governance-Faktoren. Wir müssen uns auch darauf konzentrieren, die möglichen Auswirkungen dieser Risiken auf die Bewertung zu beurteilen.

    Wir streben an, diese klimabezogenen finanziellen Risiken in den Portfolios unserer Kunden zu mindern, indem wir im Einklang mit einem Netto-Null-Ansatz investieren

    Was bedeutet das für Anleger?

    Für Anlegerinnen und Anleger entwickelt sich der Übergang zu Netto-Null zu einem überaus wichtigen Anliegen. Kann ein Unternehmen seine Tätigkeit fortsetzen, ohne CO2 auszustossen? Ist ein rentables Geschäftsmodell in einer dekarbonisierten Welt oder während des Übergangs zu Netto-Null möglich?

    Als Anleger haben wir bei Lombard Odier eine zukunftsorientiertere Sichtweise. Wir sind bestrebt, zwischen Unternehmen zu unterscheiden, die den Übergang schaffen dürften, und solchen, denen dies wohl nicht gelingen wird. Wir sind überzeugt, dass wir uns nicht länger einfach auf kohlenstoffarme Unternehmen fokussieren, sondern unserer Kapitalallokation die klimabezogenen finanziellen Risiken zugrunde legen sollten.

    Anlegerinnen und Anleger sollten den Netto-Null-Kurs jetzt als eine Voraussetzung für eine Anlage betrachten

    Wie gehen wir dabei vor? Wir analysieren den Kurs der einzelnen Unternehmen in Richtung Klimawende und beurteilen, wie weit sich ihre Ziele mit den Vorgaben des Pariser Abkommens decken. Dadurch entwickeln wir ein Verständnis dafür, wie Unternehmen an ihre Dekarbonisierung herangehen. Dies hilft uns, Kapital in sämtlichen Sektoren und Regionen der Weltwirtschaft unvoreingenommen einzusetzen – mit Fokus auf das potenzielle finanzielle Risiko von Unternehmen im Hinblick auf den Klimawandel.

    CO2-arme Strategien, die das Problem eher vermeiden als angehen, werden unserer Ansicht nach langfristig keine Lösung sein. Gleiches gilt für exzessive Kohlenstoffkompensationen oder das Eingehen von Short-Positionen in Unternehmen mit hohen Emissionen. Diese Ansätze wählen heute zwar viele Anlegerinnen und Anleger. Aber nach unserer Überzeugung können nur Investitionen in die CO2-Reduzierung in der Realwirtschaft den Übergang beschleunigen. Hier liegen die wahren Klimachancen.

    Kapital unter dem Gesichtspunkt von Netto-Null investieren.

    Unternehmen dürften von Wachstumschancen und einem besseren Zugang zu Kapital profitieren, wenn sie einem tragfähigen Weg zur CO2-Neutralität folgen und die Übergangsrisiken meistern.

    Das heisst aber nicht, dass wir emissionsintensive Sektoren links liegen lassen

    Das Klimarisiko ist bereits Realität, unser Sektor verfügt jedoch nicht über ein gemeinsames Rahmenwerk, und die Politik übt nicht genügend Druck auf die Realwirtschaft aus. Deshalb stellt sich die Frage, welchen Ansatz wir im Hinblick auf Netto-Null-Anlagen verfolgen. Wir bei Lombard Odier sind der Überzeugung, dass wir den Fokus nicht länger auf Unternehmen mit niedrigem CO2-Ausstoss legen sollten. Stattdessen sollte bei der Kapitalallokation das klimabedingte finanzielle Risiko unser Leitprinzip sein. 

     

    Wir müssen über den heutigen Fussabdruck eines Unternehmens hinausblicken und seine Entwicklung und Strategie für den Übergang analysieren

     

    Emissionsdaten sind zwar allgemein verfügbar, die ausschliessliche Fokussierung auf kohlenstoffarme Unternehmen ist jedoch unseres Erachtens nicht zielführend. Eine solche Strategie würde den Unternehmen keine Anreize zu einer langfristig wirksamen CO2-Minderung bieten. Somit würde sie auch nicht den Weg zu einer globalen und gut funktionierenden Netto-Null-Wirtschaft ebnen. Industriezweige wie die Stahlerzeugung und die Zementproduktion stossen viel Kohlenstoff aus. Allerdings sind wir weiterhin auf ihre Produkte angewiesen. Diese Branchen müssen in umweltfreundlichere Herstellungsprozesse investieren, um ihre Emissionen zu reduzieren. Ihnen das benötigte Kapital vorzuenthalten, kann nicht die Antwort sein. Stattdessen beurteilen wir die potenziellen finanziellen Auswirkungen, die der Übergang zu einer Netto-Null-Wirtschaft auf Portfolios und einzelne Unternehmen haben könnte. 

    Netto-Null-Portfolios erstellen.

    Wir wollen widerstandsfähige Portfolios aufbauen, die gut aufgestellt sind, um vom Übergang zu Netto-Null-Emissionen zu profitieren. 

    Deshalb stufen wir Unternehmen in vier Kategorien ein:

    Brennende Holzscheite

    Stark exponierte Unternehmen, die dringend dekarbonisieren sollten, es aber nicht tun.

    Eiswürfel

    Unternehmen in ähnlich exponierten Sektoren, die jedoch entsprechende Massnahmen ergreifen und die Umstellung begonnen haben.

    Lösungsanbieter

    Unternehmen, deren Produkte und Dienstleistungen die Umstellung der gesamten Wirtschaft fördern.

    Unternehmen, die nicht von Klimarisiken betroffen sind

    Diese Unternehmen unterstützen möglicherweise die Diversifizierung und weitere Portfolioziele.

    Wir verfolgen einen zukunftsorientierten Ansatz. Dabei betrachten wir die Nachhaltigkeitsverpflichtungen eines Unternehmens und seine Anfälligkeit gegenüber internem, branchenspezifischem und regulatorischem Druck. Dieser könnte dazu führen, dass das Unternehmen Klimaschutzmassnahmen beschleunigt umsetzt. Wir prüfen unsere Portfoliopositionen kontinuierlich und aktualisieren unsere Klimaanalyse monatlich.

    Wo wir sind.

    Unsere Wurzeln liegen in der Schweiz, unsere Perspektive und Vision sind international. Mit über 25 Geschäftsstellen weltweit sind wir für unsere Kunden auf der ganzen Welt aktiv. Dieses Leistungsversprechen entspricht den Bedürfnissen unserer internationalen Kundschaft.

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