Kunststoffabfälle ade.

Kostenberechnung.

Doch der Erfolg von Kunststoff ging erheblich zulasten der Umwelt. Seit 1950 hat die jährliche Kunststoffproduktion weltweit um mehr als das 200-Fache zugenommen. Wurden vor 70 Jahren noch zwei Mio. Tonnen jährlich hergestellt, sind es inzwischen über 400 Mio. Tonnen: Dies entspricht dem Gesamtgewicht der Weltbevölkerung.

Vom gesamten, jemals produzierten Kunststoff ging nur rund 1% in einen echten Kreislauf ein – der Rest landete auf Deponien, wurde verbrannt oder gelangte in die Umwelt. Viele Kunststoffartikel werden einmalig und nur für kurze Zeit benutzt. Sie verursachen als Abfälle jährlich einen wirtschaftlichen Verlust von USD 120 Mrd.

Und der Müllberg wächst stetig weiter: Immer mehr Plastik gelangt auch in unsere Ozeane. Schätzungen zufolge wird es bis 2050 mehr Plastik als Fische in den Meeren geben. Kunststoffabfälle werden durch Wind, Wellen oder die Sonne zersetzt und zerfallen in sogenanntes „Mikroplastik“, das von Fischen aufgenommen wird und so in unsere Nahrungskette gelangt. An Land vergiften währenddessen abgebaute Kunststoffe die Böden und sickern in die Wasserversorgung ein. Mikroplastik ist bereits in Pinguinen, Muttermilch, abgefülltem Wasser und menschlichem Blut zu finden.

93% aller neuen Kunststoffe werden aus fossilen Brennstoffen hergestellt. Am Ende des Produktlebenszyklus wird mehr als ein Viertel der Plastikabfälle in Müllverbrennungsanlagen zur Energiegewinnung oder in offenen Anlagen verbrannt. Herstellung und Verbrennung sind zusammen für 1,7 Mrd. Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr verantwortlich. Dies entspricht 4% der Gesamtemissionen weltweit. Setzt die Industrie ihren derzeitigen Kurs fort, hat sie bis 2040 20% ihres Kohlenstoffbudgets verbraucht, das für die Erreichung der Pariser Temperaturziele noch zulässig ist.