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    Nachhaltigkeitsrevolution im Gang

    Es ist eine Nachhaltigkeitsrevolution im Gang, die langfristig die Wirtschafts- und Anlageentwicklung bestimmen wird.

    Am 12. März kamen am Symposium „Rethink Responsible Capital“ von Lombard Odier Führungspersönlichkeiten aus der Politik, der Wirtschaft und der Anlagebranche zusammen. Sie diskutierten darüber, wie sich unsere Welt angesichts der bedeutenden sozialen und ökologischen Herausforderungen verändert und wie Anleger ihre Portfolios auf diesen Paradigmenwechsel ausrichten können.

    Hauptreferent Al Gore, ehemaliger US-Vizepräsident und Mitgründer von Generation Investment Management, erklärte den Zuhörern: „Die Nachhaltigkeitsrevolution bietet die grösste Anlagechance in der Geschichte.“
     

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    Nachhaltigkeit zentral für die Wirtschafts- und Anlageentwicklung

    In seiner Eröffnungsrede ging Patrick Odier, Senior Managing Partner, auf die zahlreichen Herausforderungen ein, mit denen die Weltwirtschaft heute konfrontiert ist. Hierzu gehören unter anderem der Klima- und der demografische Wandel, die knapper werdenden Ressourcen, die Ungleichheit und die digitale Revolution. Diese Herausforderungen werden unsere Volkswirtschaften und die Unternehmen, die sie ausmachen, gemäss Patrick Odier „transformieren“. Patrick Odier hob das sich verändernde Konsumverhalten und die stärker auf Nachhaltigkeit ausgerichtete politische Agenda hervor. Dies setze die Unternehmen, die nachhaltig sein wollten, unter Druck, sich anzupassen.

    „Die Regierungen haben gemeinsam beschlossen, unsere Wirtschaftssysteme über die nächsten Jahrzehnte grundlegend zu verändern. Dies eröffnet grossartige Chancen, birgt aber auch erhebliche Risiken.“


    Ein neues Paradigma

    Die erste Hauptreferentin des Tages war Christiana Figueres, ehemalige Executive Secretary des United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC). Sie war massgeblich daran beteiligt, dass Regierungsmitglieder aus der ganzen Welt 2015 am Klimagipfel COP21 zusammenkamen, um das wegweisende Pariser Abkommen zu unterzeichnen.
     

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    Christiana Figueres hielt fest, dass es immer dringlicher werde, regulatorische Massnahmen zu ergreifen, um den Nachhaltigkeitsherausforderungen zu begegnen. Für die Zukunft sei vermehrt mit solchen Massnahmen zu rechnen. Sie erläuterte, wie Massnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels – vor allem in Bezug auf fossile Brennstoffe – sich in verschiedenen Branchen und Sektoren auf die Geschäftsmodelle auswirken.

    „Die Technologie macht Fortschritte, und Umweltmassnahmen werden auf nationaler und internationaler Ebene durch die Politik gefördert. Auch profitieren wir davon, dass die Digitalisierung den Wandel vorantreibt“, erklärte sie. Zudem wies sie darauf hin, dass sich die Dekarbonisierung in einem „exponentiellen Tempo“ vollziehe.

    Viele Länder haben ihre hochgesteckten Ziele für Energie aus erneuerbaren Quellen übertroffen. Christiana Figueres warnte jedoch, dass noch viel mehr zu tun sei, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erfüllen. Die Anleger müssten damit rechnen, dass die Nachhaltigkeitsherausforderungen weitreichende Auswirkungen auf die Anlageportfolios hätten. Gleichzeitig forderte sie die Unternehmen auf, soziale, ökologische und Governance-Themen zur Chefsache zu erklären.

    „Wir benötigen eine Vision, Mut und Entschlossenheit“, hielt sie fest.


    Langfristige Ausrichtung

    Danach folgte das Publikum einer Diskussion zwischen hochrangigen Vertretern einiger der weltgrössten Unternehmen. Unter der Leitung von David Blood, Senior Partner bei Generation Investment Management, äusserten sich Paul Polman, CEO von Unilever, Jörg Reinhardt, Verwaltungsratspräsident von Novartis, Sir Martin Sorrell, CEO von WPP, und Carl-Henric Svanberg, Verwaltungsratspräsident von BP, zum Thema Nachhaltigkeit.

    Die Runde forderte das Ende des „Primats des Aktionariats“, wie es ein CEO formulierte, um den Firmen zu ermöglichen, sich als Reaktion auf das neue Paradigma zu repositionieren. Ausserdem hielten die Teilnehmer der Runde die Anleger an, enger mit dem Unternehmenssektor zusammenzuarbeiten, um kurzfristiges Denken besser mit langfristiger Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen.
     

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    Ein wichtiges Gesprächsthema war auch, dass es Grossunternehmen braucht, die in Bezug auf ökologische, soziale und Governance-Fragen eine Vorreiterrolle einnehmen. Und zwar, indem sie Firmen, die in der Lieferkette weiter unten stehen, zu nachhaltigeren Geschäftsmodellen und
    -praktiken bewegen.

    Ebenfalls diskutiert wurde die Frage, wie sich die Anleger an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen orientieren können, um die Erwartungen hinsichtlich nachhaltiger Geschäftspraktiken zu formulieren. Die Gesprächsteilnehmer betonten, dass es wichtig sei, bessere Methoden zu finden, um soziale sowie ökologische Risiken und Renditen zu definieren und zu messen.


    Ein Thema, welches das ganze Portfolio betrifft

    Anschliessend wurde in der Diskussion die Perspektive der Anleger auf die Nachhaltigkeit beleuchtet. Hubert Keller, geschäftsführender Teilhaber und CEO von Lombard Odier Investment Managers, leitete eine lebhafte Diskussionsrunde mit fünf Institutionellen Anlegern aus Europa zum Thema Integration von Nachhaltigkeitsfaktoren in Portfolios.
     

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    Die Runde bestand aus Urban Angehrn, Group CIO von Zurich Insurance Group, Philippe Desfossés, CEO von ERAFP, Stefan Mächler, Group CIO von Swiss Life, Mark Mansley, CIO von Brunel Pension Partnership, und Michael Strobaek, Global CIO von Crédit Suisse.

    Die drei Eckpunkte der Diskussion waren: Wie schützt man Portfolios vor Nachhaltigkeitsrisiken? Wie können Portfolios auf die Renditetreiber von morgen ausgerichtet werden? Wie kann ein ordentlicher Übergang des Unternehmenssektors sichergestellt werden?
     

    Die Gesprächsteilnehmer waren sich darin einig, dass sie als Verwalter von weltweitem Kapital eine langfristige Sicht einzunehmen haben. Sie tauschten ihre Erfahrungen in der Integration der Nachhaltigkeit in Anlageportfolios aus


    Im Rahmen der Diskussion wurden die verschiedenen Beweggründe für eine Integration der Nachhaltigkeit aus Anlegersicht hervorgehoben. Einige Teilnehmer nannten die moralische Verpflichtung als treibende Kraft. Andere wiederum wiesen darauf hin, dass ökologische, soziale und Governance-Faktoren (ESG) «ein Risiko, nicht eine Religion» darstellten – eine Aussage, welche die Diskussion prägte. Es bestand Einigkeit darüber, dass die Berücksichtigung von ESG-Faktoren ein grundlegender Aspekt der treuhänderischen Pflicht sei. Gleichzeitig betonte die Gruppe, dass zwischen moralischen und finanziellen Verpflichtungen kein Widerspruch bestehen muss.

    Die Runde war sich darin einig, dass sich der behördliche Druck verstärken dürfte, und verwies dabei auf den «Aktionsplan: Finanzierung nachhaltigen Wachstums» der Europäischen Kommission. Dieses Rahmenwerk unterstreicht insbesondere die Bedeutung der Langfristigkeit und die Rolle, welche die Anlegergemeinschaft beim Übergang der Wirtschaft zu einem nachhaltigeren Modell einnehmen kann.

    Schliesslich kam die Gruppe zum Schluss, dass die mit dem Thema Nachhaltigkeit verbundenen Herausforderungen Risiken und Chancen eröffnen, die das gesamte Anlageportfolio betreffen. In der Folge müssen die Anleger für die Bewertung von Risiken und Renditen unter Umständen angemessenere Orientierungspunkte oder Benchmarks verwenden.


    Die grösste Anlagechance in der Geschichte

    Am Ende des Tages wurde das Wort noch einmal Al Gore übergeben. In seiner zweiten Grundsatzrede sprach er von der wachsenden Dimension des Klimawandels, den Auswirkungen der Erderwärmung auf die globale Nachhaltigkeit und wie rasch gewisse Sektoren und Länder ihren Übergang in Richtung Nachhaltigkeit bereits vollziehen. Als besondere Erfolgsgeschichte nannte Al Gore die Solarenergie.

    Ferner wies er auf die moralische Verpflichtung hin, gegen den Klimawandel anzugehen. Er betonte, dass die Menschheit in der Vergangenheit bereits zahlreiche ähnliche Herausforderungen erfolgreich gemeistert hätte, die beispielsweise in der Abschaffung der Sklaverei, der Einführung des Frauenwahlrechts, der Bürgerrechtsbewegung und dem Sieg über die Apartheid in Südafrika resultierten.

    Dennoch stellt der Übergang zu einem nachhaltigen Wirtschaftsmodell in den Augen von Al Gore „die grösste Anlagechance in der Geschichte“ dar.

    „Wir glauben, dass Produkte und Dienstleistungen, die unsere Lebensqualität heute verbessern, ohne die zukünftigen Ressourcen zu verbrauchen, das höchste Wachstumspotenzial aufweisen“, sagte er.
     

    Wir glauben, dass Produkte und Dienstleistungen, die unsere Lebensqualität heute verbessern, ohne die zukünftigen Ressourcen zu verbrauchen, das höchste Wachstumspotenzial aufweisen


    Abschliessend verwies er auf die langjährige Erfahrung von Lombard Odier im Bereich des verantwortlichen Investierens. Er erinnerte das Publikum daran, dass Alexandre Lombard bereits 1841 davor gewarnt hatte, in Aktien von Unternehmen aus den Südstaaten der USA zu investieren, die Sklaverei praktizierten – und somit ein nicht nachhaltiges Geschäftsmodell besassen.

     


    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von Lombard Odier (Europe) S.A., einem in Luxemburg durch die Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF) zugelassenen und von dieser regulierten Kreditinstitut, herausgegeben. Diese Mitteilung wurde von jeder ihrer Zweigniederlassungen, die in den am Ende dieser Seite angegebenen Gebieten tätig sind (nachstehend "Lombard Odier"), zur Veröffentlichung genehmigt.

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