investment insights

    Gesunde Wirtschaft, turbulente Politik

    Samy Chaar - Chefökonom und CIO Schweiz

    Samy Chaar

    Chefökonom und CIO Schweiz

    Die zweite Jahreshälfte birgt Risiken, vor allem in der Politik, aber die gute Nachricht ist, dass die Wirtschaft relativ gesund scheint.

    Die Weltwirtschaft wächst und erholt sich in Regionen und Sektoren, die hinter der überdurchschnittlichen Entwicklung der USA zurückgeblieben sind. Das verarbeitende Gewerbe und der Dienstleistungssektor expandieren, der Handel legt zu, und die Produktivität steigt, vor allem in den USA. Mit einem robusten Arbeitsmarkt bleiben die Rezessionsrisiken in der grössten Volkswirtschaft der Welt begrenzt. Selbst in China verschlechtert sich die Konjunktur nicht mehr. Die Behörden bemühen sich, die Kreditvergabe vom Immobiliensektor in die Industrie und das verarbeitende Gewerbe umzulenken.

    Die sinkende Inflation hat den Weg für einen Zinssenkungszyklus in den Industrieländern geebnet. Die US-Notenbank Fed wird ihre Politik als eine der letzten Zentralbanken lockern; wir erwarten eine erste Zinssenkung im September. Nach den Zinssenkungen der Fed dürften die US-Zinsen allmählich zurückgehen, aber immer noch weit über den Vorpandemie-Niveaus liegen.

    Die Liste der Risiken ist lang: Die Teuerung könnte wieder anziehen, und die Staatsverschuldung steigt weiter.

    Politische Risiken in Europa, die US-Wahl und geopolitische Spannungen werden in den kommenden Monaten zeitweise in den Vordergrund treten und für mehr Marktvolatilität sorgen.

    Bislang haben sich die Auswirkungen der Politik und Geopolitik auf die Realwirtschaft in Grenzen gehalten. Warum? Weil die beiden wichtigsten Übertragungskanäle, die Energiemärkte und die Lieferketten, kaum Anzeichen von Stress zeigen.

    Bislang haben sich die Auswirkungen der Politik und Geopolitik auf die Realwirtschaft in Grenzen gehalten

    Aufgrund des strategischen Wettbewerbs werden die Handelsrouten neu organisiert. Deshalb werden in einer Reihe von Sektoren weltweit öffentliche und private Investitionen getätigt. Nachdem die USA ihre Energieunabhängigkeit gesichert haben, konzentrieren sie sich nun darauf, ihren strategischen Vorsprung bei hochentwickelten Halbleitern zu halten. Das sieht nach einem neuen Investitionszyklus aus.

    Was bedeutet dies alles für Anlagen?

    Vorerst halten wir das Gesamtrisiko der Portfolios sowie unsere Anleihen- und Aktienengagements auf strategischen Niveaus.

    Bei festverzinslichen Wertpapieren bevorzugen wir weiterhin erstklassige Anleihen und nutzen Chancen, um die aktuell hohen Renditen zu sichern. Bei Staatsanleihen favorisieren wir deutsche Bundesanleihen und britische Staatsanleihen. Darüber hinaus bieten ausgewählte europäische Investment-Grade-Anleihen, globale „Crossover“-Unternehmenspapiere sowie Unternehmensanleihen aus Schwellenländern Chancen.

    Bei Aktien dürften ein solides Wachstum der Unternehmensgewinne im weiteren Jahresverlauf und sinkende Zinsen den meisten Märkten weiterhin Auftrieb geben. Von einem stärkeren Wachstum dürften vor allem zyklische Aktien profitieren. Wir erwarten, dass sich Sektoren und Regionen, die dieses Jahr bisher zurückgeblieben sind, weiter erholen. Die extreme Konzentration der US-Aktienrenditen dürfte sich mit der Zeit normalisieren.

    Bei den Währungen halten wir an unserem US-Dollar-Engagement fest. Der Dollar bietet einen Renditevorteil gegenüber anderen Währungen der Industrieländer. Er profitiert vom US-Wachstum und seinem Status als Zufluchtswährung angesichts geopolitischer Risiken. Wir erwarten, dass der Dollar im Vorfeld der US-Wahlen stärker unterstützt wird.

    Wir setzen weiterhin auf ein sehr aktives Portfoliomanagement und einen disziplinierten Risikoansatz, um durch einen Sommer mit aussergewöhnlichen politischen Risiken zu navigieren.

    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig ist, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende

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