Mit der Zinssenkung der US-Notenbank Fed beginnt für die Weltwirtschaft ein neues Kapitel. Eine Rezession scheint unwahrscheinlich, und eine sanfte Landung bleibt in Sicht. Die Fed hat viel Spielraum für weitere Zinssenkungen, bevor sie ein Zinsniveau erreicht, das die Wirtschaft weder fördert noch bremst.
Die Fed hat viel Spielraum für weitere Zinssenkungen
Die meisten Industrieländer dürften die Geldpolitik weiter lockern, da die Inflation zurückgeht. Nach dem Schritt der Fed haben die Notenbanken in anderen Regionen mehr Handlungsspielraum. Das gilt auch für die Zentralbank in China, wo Ende September ein koordiniertes Konjunkturpaket lanciert wurde.
Insgesamt ist der weltweite Zinssenkungszyklus voll im Gang. Das globale Wachstum scheint sich nun auf langfristigen Niveaus einzupendeln. An Risiken für den Ausblick fehlt es nicht. Doch bis jetzt scheinen sich die Auswirkungen dieser Risiken auf die Weltwirtschaft in Grenzen zu halten.
Eine neue Ära für die Notenbanken bedeutet auch eine neue Ausgangslage für Anlegerinnen und Anleger.
Eine lockere Geldpolitik und geringe Rezessionsrisiken dürften Risikoanlagen weiter unterstützen. Aber es gibt auch Grund zur Vorsicht. Das Wachstum verlangsamt sich, die geopolitischen Risiken sind hoch, und in den USA steht eine unvergleichliche Wahl bevor. Nach einer starken Entwicklung seit Anfang Jahr scheinen die Aktienmärkte anfälliger für Korrekturen.
Nach einer starken Entwicklung seit Anfang Jahr scheinen die Aktienmärkte anfälliger für Korrekturen
Steigende Gewinne und solide Margen dürften Aktien in den kommenden Monaten unterstützen. Doch die Gewinnerwartungen werden nicht mehr nach oben korrigiert, und die Bewertungen sind hoch. Wir verfolgen daher eine ausgewogene Portfoliostrategie. Unsere Allokationen in Aktien, Anleihen und Rohstoffen, darunter Gold, bleiben auf strategischen Niveaus.
Bei Aktien haben wir unsere Sektorpräferenzen auf Grundstoffe und Energie reduziert. Die Korrelationen zwischen den Anlageklassen sind wieder typischer. Anleihen spielen daher in Portfolios wieder eine wertvolle Rolle bei der Diversifizierung. Hier bevorzugen wir deutsche Bundesanleihen und britische Staatsanleihen gegenüber US-Treasuries. Wir sichern diese Anlagen gegen die Referenzwährung des Portfolios ab. Zudem geben wir europäischen Unternehmensanleihen gegenüber ihren US-amerikanischen Pendants den Vorzug.
Anleihen spielen in Portfolios wieder eine wertvolle Rolle bei der Diversifizierung
Am Devisenmarkt beurteilen wir den Dollar nun neutral. Wir bevorzugen den Schweizer Franken und den japanischen Yen.
Das letzte Quartal des Jahres ist angebrochen, und die Marktentwicklungen werden auch neue Chancen bieten. Wir bleiben wachsam, um die Portfolios auf die kommenden Veränderungen auszurichten.
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