Die Portfolios auf das kommende Jahrzehnt vorbereiten

    Michael Strobaek - Global CIO Private Bank
    Michael Strobaek
    Global CIO Private Bank
    Paul Besanger - Fund Manager, Head of Quantitative Solutions
    Paul Besanger
    Fund Manager, Head of Quantitative Solutions

    Kernpunkte.

    • Wir aktualisieren unsere langfristige strategische Vermögensallokation, um strukturelle Änderungen des Marktumfelds zu berücksichtigen. Wir setzen weiterhin auf einen „Total Wealth“- oder Gesamtvermögensansatz. Dabei nutzen wir liquide Anlagen und, wo angemessen, Private Assets
    • Strukturell höhere Zinsen als vor der Pandemie wirken sich auf die Anlagestruktur von Portfolios aus. Die hohen Aktienbewertungen und der unterdurchschnittliche Renditevorsprung gegenüber Staatsanleihen werden zu ausgewogeneren Renditequellen für Multi-Asset-Portfolios führen
    • Wir erhöhen das Engagement der Portfolios in alternativen Anlagen einschliesslich Hedge Funds, die auch über Konjunkturzyklen hinweg Diversifizierungsvorteile bieten. An einer eigenständigen Allokation in Gold halten wir fest, da die Nachfrage der Notenbanken die Preise weiterhin stützen dürfte
    • Die Schweiz bildet die Ausnahme in einem Umfeld mit höheren Zinsen als vor der Pandemie. Hier setzen wir auf Immobilienanlagen, um die Rendite in CHF-Portfolios zu steigern.

    In einem Umfeld hoher Zinsen ist es wichtig, investiert zu bleiben, um Erträge zu erzielen. Aktien dürften weiterhin solide Renditen bieten, auch wenn es schwierig sein könnte, die ausserordentlich gute Performance der vergangenen zehn Jahre zu wiederholen. Wir erhöhen daher das Engagement der Portfolios in alternativen Anlagen. Wo angemessen, sollten Portfolios neben liquideren Anlagen auch Private Assets umfassen.

    Die einem Finanzportfolio zugrunde liegende strategische Vermögensallokation (Strategic Asset Allocation, SAA) ist für den Grossteil der Anlagerenditen verantwortlich. Aus diesem Grund gehen wir beim Aufbau dieses langfristigen Portfoliorahmens äusserst sorgfältig vor. Wir passen die SAA anhand der von uns für die kommenden zehn Jahre erwarteten Erträge der Anlageklassen regelmässig an. Durch ergänzende taktische Anlageentscheidungen zielen wir auch auf kurzfristigere Marktchancen ab.

    Wettbewerb und Spannungen auf internationaler Ebene nehmen zu und wirken sich weiterhin auf die globalen Anlagechancen aus. Diese Kräfte sorgen auch dafür, dass öffentliche und private Ausgaben in als strategisch wichtig erachtete Sektoren wie die Technologie gelenkt werden. Der Klimawandel, Konflikte und der unsichere Zugang zu Ressourcen haben weltweit Folgen und gestalten die Anlagelandschaft neu. Gemeinsam bewirken diese Faktoren, dass das „neutrale“ Zinsniveau in den meisten Regionen etwas höher liegt als vor der Pandemie. „Neutrale“ Zinsen wirken sich weder positiv noch negativ auf das Wirtschaftswachstum aus. Strukturell höhere Zinsen sowie die Anfangsbewertungen der Anlageklassen werden die Anlagerenditen in den kommenden zehn Jahren in groben Zügen bestimmen.

    Es ist sinnvoll, dass langfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger ihr Portfolio an einem „Total Wealth“- bzw. Gesamtvermögensansatz ausrichten

    Angesichts dieser Voraussetzungen halten wir es weiterhin für sinnvoll, dass langfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger ihr Portfolio an einem „Total Wealth“- bzw. Gesamtvermögensansatz ausrichten. Dieser ist einer isolierten Betrachtung der einzelnen Anlageklassen oder Investitionen vorzuziehen. Wo angemessen, sieht dieser Ansatz im Rahmen der SAA auch Private Assets vor. Private Equity, Private Debt, Infrastruktur und Immobilien ermöglichen eine breite Portfoliodiversifizierung. Sie bieten zudem Renditevorteile für Anleger, die bereit sind, auf etwas Liquidität zu verzichten.

    Aktien und Anleihen – Kern-Portfoliopositionen

    Aktien bieten Anlegern Zugang zu Unternehmenswachstum und -rentabilität. Daher sind sie für Anleger, die ihr Kapital vermehren wollen, die tragende Säule der Portfolioallokation. Die Renditen am Aktienmarkt werden durch die Unternehmensgewinne angetrieben. Hierbei stützt der wachsende globale Investitionsbedarf den mittelfristigen Ausblick. Die überdurchschnittlichen Renditen von Aktien in den letzten zehn Jahren könnten jedoch schwer zu wiederholen sein. Die Unternehmensbewertungen sind hoch und der Renditevorteil der Anlageklasse gegenüber Staatsanleihen – die Aktienrisikoprämie – ist im Vergleich zur jüngsten Vergangenheit gering. Dies gilt insbesondere für den US-Markt.

    Wir beurteilen Aktien für das kommende Jahr weiterhin positiv. Allerdings rechnen wir in den nächsten zehn Jahren mit etwas niedrigeren Renditen als im vergangenen Jahrzehnt. Hierbei könnte künstliche Intelligenz (KI) noch für einen Produktivitätsschub sorgen und insbesondere US-Aktien zu höheren Erträgen verhelfen.

    Anleihen dürften in den Portfolios weiterhin eine beständige Ertragsquelle darstellen. Insbesondere die Rendite von Unternehmensanleihen ist aktuell im historischen Vergleich hoch. In den kommenden zehn Jahren rechnen wir bei Unternehmensanleihen mit höheren Renditen als im vergangenen Jahrzehnt – bei einer durchschnittlich niedrigeren Volatilität als bei Aktien. Die engen Spreads – die Renditedifferenz zwischen Staats- und Unternehmensanleihen – sind zum Teil auf den geringen Refinanzierungsbedarf und die soliden Unternehmensdaten einschliesslich einer beherrschbaren Verschuldung zurückzuführen.

    Hedge Funds dürften besonders gut für ein Umfeld aufgestellt sein, das sich durch eine höhere Volatilität und eine stärkere Renditestreuung auszeichnet

    Die Diversifizierungseigenschaften von Staatsanleihen sind auf ein normaleres Niveau zurückgekehrt. Zudem weisen staatliche Schuldtitel wieder die üblichere negative Korrelation zu Aktien auf. Doch auch wenn Staatsanleihen nach wie vor dazu beitragen werden, die Portfolios vor Wachstumsschocks zu schützen, sind für noch widerstandsfähigere Portfolios komplementäre Lösungen erforderlich. Daher erhöhen wir die Portfolioallokationen in Hedge Funds.

    Erhöhung der Allokationen in alternativen Anlagen

    Hedge Funds dürften besonders gut für ein Umfeld aufgestellt sein, das sich durch eine höhere Volatilität und eine stärkere Renditestreuung zwischen und innerhalb von Anlageklassen auszeichnet. Daher sind sie gut geeignet, um von einem Aktienmarkt mit weniger klarer Richtung zu profitieren, bei dem sich Aufwärtstrends mit Gegenbewegungen abwechseln; mit einem solchen Markt rechnen wir in den kommenden zehn Jahren. Hedge Funds stellen die Diversifizierung in den Portfolios auf ein breiteres Fundament. Damit sind sie ein interessantes Instrument, um durch unterschiedliche Wirtschaftslagen und eine möglicherweise höhere Volatilität der Anlageklassen unter der Trump-Regierung zu navigieren.

    Die Performancestreuung zwischen den besten Managern und dem breiteren Index ist bei Hedge Funds unter Umständen hoch. Aus diesem Grund spielt die Auswahl der Manager für die Performance eine zentrale Rolle. Im Bereich der alternativen Anlagen halten wir in den Portfolios auch an einer eigenständigen Allokation in Gold fest. Gold bietet nicht nur Diversifizierungsvorteile, sondern kann auch vor Inflations- und geopolitischen Risiken schützen. Wir rechnen in den kommenden zehn Jahren ausserdem mit einer Unterstützung des Goldpreises seitens der Notenbanken, da sie weiterhin eine Diversifizierung ihrer Reserven abseits des US-Dollar anstreben.

    Ausnahme Schweiz

    Die Schweiz bildet die Ausnahme, was Industrieländer mit strukturell höheren Zinsen betrifft. Wir erwarten, dass der neutrale Zinssatz in der Schweiz bei nur 1% liegen wird. Bei so niedrigen Zinsen ist es schwierig, mit Schweizer Staatsanleihen und selbst mit Unternehmensanleihen Renditen zu erzielen. In auf Schweizer Franken lautende Portfolios nehmen wir daher eine eigenständige Allokation in Schweizer Immobilien auf, um die Renditen und Erträge zu steigern.

    Anpassung von Portfolios an den Wandel

    Angesichts dieser Veränderungen wollen wir die Portfolios für eine Welt im Wandel rüsten. Starke geopolitische Rivalitäten dürften Investitionen in Technologie und KI in die Höhe treiben und die Notenbanken zu einer Diversifizierung ihrer Reserven veranlassen. Das Wachstum in den entwickelten Märkten sowie in China dürfte sich mit dem sinkenden Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter verlangsamen. Ein höherer Investitionsbedarf, unter anderem in den Bereichen Gesundheitswesen, Verteidigung und Klimaschutz, dürfte dafür sorgen, dass der Gleichgewichtszins leicht über Vor-Pandemie-Niveau steigt. Mit einem höheren Engagement in alternativen Anlagen, Diversifizierungsquellen und zusätzlichen Renditequellen für Schweizer Anleger sorgen wir dafür, dass unsere Portfolios entsprechend gerüstet sind.


    Was ist die SAA und warum wird sie aktualisiert? 

    Unsere strategische Vermögensallokation (Strategic Asset Allocation, SAA) bildet die Grundlage für unsere Multi-Asset-Portfolios. An ihr orientieren wir uns bei unseren Entscheidungen zur Vermögensallokation in Abhängigkeit von makroökonomischen Trends und den erwarteten Renditen der Anlageklassen für die nächsten zehn Jahre. Eine regelmässige Überprüfung der SAA ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Vermögensverwaltungsansatzes. Es geht darum, sicherzustellen, dass die Portfolios unserer Kundinnen und Kunden langfristig auf Erfolg ausgerichtet sind. Wir wollen einen der widerstandsfähigsten Asset-Allocation-Ansätze bieten, der privaten Anlegerinnen und Anlegern zur Verfügung steht.

    Die Veränderungen, die wir Ende 2023 am strategischen Rahmen der Portfolios vornahmen, sorgten 2024 für solide Renditen. Die Portfolios profitierten von einer Ausrichtung auf US-Anlagen und dem höheren Engagement in Hochzinsanleihen. Auch die niedrigere Allokation in chinesischen Anlagen und Lokalwährungsanleihen der Schwellenländer war vorteilhaft. Unsere strategische Allokation in Gold profitierte von den starken Preiszuwächsen des Edelmetalls im Jahr 2024.


    CIO Office Viewpoint

    Die Portfolios auf das kommende Jahrzehnt vorbereiten

    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig ist, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende.

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