investment insights
Eine kontrollierte Notlandung
Während sich die wirtschaftliche Dynamik in diesem Jahr der Übergänge normalisiert, zeichnet sich ein spätzyklisches Umfeld ab. Obwohl sich die Aktivität abschwächt, gibt es noch keine grösseren Anzeichen einer Rezession.
In den USA belastet die Kreditverknappung die Nachfrage, während ein starker Arbeitsmarkt und die Verbraucherausgaben sie stützen. Deshalb kühlt sich die US-Wirtschaft nur sehr langsam ab. Dies hat bedeutende Folgen für die US-Notenbank Fed. Sie muss nun den Druck auf die Wirtschaft mit hohen Zinsen mindestens bis Anfang 2024 aufrechterhalten.
In Europa ist der Energieschock überwunden, aber das Wachstum bleibt eine Herausforderung, weil die fiskalpolitische Unterstützung nachlässt. Die Europäische Zentralbank hält an ihrer restriktiven Geldpolitik fest.
In China ist die Situation eine andere. Geht die unregelmässige Erholung weiter – trotz Schwächen im Immobiliensektor und im verarbeitenden Gewerbe sowie der Verlangsamung der globalen Nachfrage? Unseres Erachtens dürfte der Binnenkonsum China helfen, dieses Jahr ein Wachstum vom 5,5% zu erreichen.
Insgesamt sinkt die Inflation in den Industrieländern. Während das Risiko einer harten Landung gering ist, werden die hohen Zinsen die Nachfrage bremsen. Wir betrachten dies eher als relativ kontrollierte Notlandung denn als weiche Landung.
In der nächsten Konjunkturphase sind widerstandsfähige Portfolios gefragt.
Das spricht für ein neutrales Engagement in Risikoanlagen und eine defensive Ausrichtung in den Anlageklassen. Wir bleiben gegenüber Aktien neutral und bevorzugen Qualitätstitel sowie Basiskonsumgüter, da sie in einem spätzyklischen Umfeld oft besser abschneiden.
Unsere Haltung gegenüber Anleihen bleibt positiv. Dabei bevorzugen wir Qualität und halten eine Übergewichtung in US-Staatsanleihen und Investment-Grade-Unternehmensanleihen.
An den Devisenmärkten erwarten wir, dass sich der US-Dollar weiter abschwächt, vor allem gegenüber dem japanischen Yen und dem Schweizer Franken.
Bei den Rohstoffen haben wir die Allokation in Gold erhöht und rechnen mit einem Anstieg des Goldpreises auf USD 2’100 pro Unze. Der Ölpreis dürfte auf rund USD 90 pro Barrel steigen – dies wegen Produktionskürzungen der OPEC und einer robusten Nachfrage.
Wichtige Hinweise.
Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig ist, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende
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