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Trumps Klimapolitik und ihre Auswirkungen auf Anlagen
Sophie Chardon
Head of Sustainable Investments, Private Bank
Kernpunkte.
Die Trump-Regierung hat ihre Absicht bekräftigt, die Umweltvorschriften abzuschwächen, entsprechende Budgets zu kürzen sowie aus dem Pariser Abkommen auszusteigen. Dies wird den Übergang der USA zu Netto-Null verlangsamen
China wird eine wichtigere Rolle bei den weltweiten Klimabemühungen einnehmen und dürfte auf globaler Ebene zusammen mit der Europäischen Union die grüne Wende auf Kurs halten
Der Inflation Reduction Act könnte teilweise widerrufen werden, wobei Bereiche wie Elektroautos und Offshore-Windkraft am ehesten betroffen sein dürften
Anleger werden sich auf Investmentthemen konzentrieren müssen, die weniger von einzelnen politischen Programmen abhängig sind, wie Infrastruktur, Digitalisierung, Gebäudeeffizienz, Wassermanagement oder Präzisionslandwirtschaft.
Im Rahmen der ersten Durchführungsverordnungen ist der internationale Klimafinanzierungsplan der USA (US International Climate Finance Plan) widerrufen worden. Zudem ordnete Präsident Trump erneut den Ausstieg aus dem Pariser Abkommen über den Klimawandel an.
In der Praxis heisst das, dass die USA nicht mehr alle fünf Jahre einen Klimaaktionsplan bei den Vereinten Nationen (UN) einreichen müssen. Dadurch wird sich der Übergang der USA zu Netto-Null verlangsamen, wobei ein vollständiger Ausstieg aus der UN-Klimarahmenkonvention durch die US-Verfassung erschwert würde.
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Denn laut der Verfassung benötigt der Präsident bei Verträgen die Unterstützung von zwei Dritteln der Senatoren. Die Aufhebung des internationalen Klimafinanzierungsplans der USA bedeutet eine Verringerung der finanziellen und technischen Hilfe für Klimaschutzinitiativen in Entwicklungsländern.
Wir sehen keine Bedrohung für die Nachhaltigkeitswende auf globaler Ebene. China dürfte indessen eine wichtigere Rolle spielen
China fällt führende Rolle beim Klimaschutz zu
Wir sehen keine Bedrohung für die Nachhaltigkeitswende auf globaler Ebene. China dürfte indessen eine wichtigere Rolle bei multilateralen Vereinbarungen spielen. An der UN-Klimakonferenz im November 2024 rief Chinas Führung zur internationalen Zusammenarbeit und zu einer „vollständigen Umstellung der Wachstumsmodelle“ auf. China steht unter Druck, seine Verpflichtungen zu erhöhen. Zwischen 2013 und 2021 hat China mehr als USD 34 Mrd. an klimabezogener Entwicklungsfinanzierung bereitgestellt und ist damit eines der wichtigsten Geberländer für internationale Klimahilfe. China hat sein für 2030 gestecktes Ziel für den Emissionshöchststand bereits sechs Jahre früher erreicht, und die Emissionen könnten schon in diesem Jahr zurückgehen. Dieser Trend dürfte helfen, die langsameren Fortschritte der USA auszugleichen. Chinas Motive sind wirtschaftlicher Natur, aber auch eine Folge der Erkenntnis, dass das Land den physischen Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt ist. Bei vergangenen UN-Treffen waren die Verhandlungen zwischen den USA und China von zentraler Bedeutung für den globalen Fortschritt. Eine Abkehr von Klimaschutzmassnahmen in den USA sollte unserer Ansicht nach nicht bedeuten, dass China von seinen Zielen abrückt.
Bestehende Verpflichtungen ausserhalb der USA bleiben stark
An der UN-Konferenz im November haben das Vereinigte Königreich, Brasilien und die Vereinigten Arabischen Emirate ihre Ziele für 2035 erhöht. Vier Länder – Bhutan, Madagaskar, Panama und Surinam – haben bereits Netto-Null-Treibhausgasemissionen erreicht. Die Trump-Regierung sollte die Politik anderer Länder zur Unterstützung der Klimawende nicht beeinträchtigen. Dies gilt insbesondere für die Europäische Union. Der jüngste Energieversorgungsschock in der Region und der Bericht von Mario Draghi, dem ehemaligen Präsidenten der Europäischen Zentralbank, machen eine Abkehr von den Zielen des europäischen Green Deal unwahrscheinlich; Draghi hatte in seinem Bericht die hohen Energiepreise als eine der grössten Bremsen für die europäische Wettbewerbsfähigkeit bezeichnet.
Nach der Verabschiedung der Durchführungsverordnungen Unleashing Alaska’s Extraordinary Resource Potential, Declaring a National Energy Emergency und Unleashing American Energy erwarten wir eine weitere Abschwächung der Umweltvorschriften. Dies betrifft insbesondere den National Environmental Policy Act (EPA), den Endangered Species Act, den Clean Water Act und den Critical Mineral Consistency Act. Ziel sind eine beschleunigte Genehmigung von Ölbohrungen sowie Infrastruktur- und Bergbauprojekten. Zusätzliche Kürzungen der EPA-Budgets, die Verkleinerung regionaler Initiativen und die Rücknahme des Programms für Umweltgerechtigkeit könnten folgen, da sie Gegenstand von Untersuchungen der Republikaner im Repräsentantenhaus sind. Zudem hat Trump Bidens Ziel für eine Marktdurchdringung der Elektroautos von 50% bis 2030 widerrufen, wobei dieses Ziel rechtlich nicht bindend war. Trump hat auch die Beendigung von Ausnahmeregelungen gefordert, die es Staaten erlauben, den Verkauf von Benzinern zu begrenzen.
Es ist eine schritt- und teilweise Rücknahme von Massnahmen zu erwarten
Es ist unwahrscheinlich, dass der Inflation Reduction Act von 2022 (IRA), der das verarbeitende Gewerbe und saubere Energien in den USA fördert, vollständig ausser Kraft gesetzt wird. Denn der IRA wird zum Teil auch von den Republikanern unterstützt. Es ist jedoch eine schritt- und teilweise Rücknahme von Massnahmen zu erwarten. Unserer Meinung nach sind die anfälligsten Bereiche Elektrofahrzeuge, Energieeffizienz, Wärmepumpen und Offshore-Windkraft. Technologien wie Solarenergie, Onshore-Windkraft, fortschrittliche Fertigungsverfahren, Wasserstoff, Kernkraft und CO2-Abscheidung sind möglicherweise weniger gefährdet als zunächst angenommen, da sie in der Vergangenheit von den Republikanern unterstützt wurden. Eine Rücknahme würde den Übergang zu einer nachhaltigen Zukunft verzögern, doch die vollen Auswirkungen sind abhängig davon, wie rentabel die einzelnen Technologien ohne Subventionen sind. Im Falle einer vollständigen Aufhebung des IRA wären die grössten Verzögerungen in den Bereichen Wasserstoff, CO2-Abscheidung und Offshore-Windtechnologien zu erwarten, die noch immer weitgehend unwirtschaftlich sind.
Auswirkungen auf Anlagen
Mit Blick auf Anlagen könnte die zweite Trump-Regierung zu weiteren sektor- und regionenbezogenen Divergenzen führen, da die USA bei nachhaltigen Investitionen an Schwung verlieren. Nach dem undifferenzierten Rückgang der Bewertungen im Universum nachhaltiger Anlagen in den letzten Monaten des Jahres 2024 sind die Gewinndynamik und die Aktienauswahl entscheidend.
Die grüne Energiewende dürfte aufgrund der globalen Dynamik, insbesondere aus China und der EU, auf Kurs bleiben
Unsere Analyse konzentriert sich auf drei Faktoren. Erstens auf interessante ökonomische Rahmenbedingungen in einem Umfeld volatiler Zinsen, um politikbedingten „Lärm“ zu vermeiden. Dies bedeutet einen vorsichtigen Ansatz bei Unternehmen in den Bereichen Wasserstoff, CO2-Abscheidung, Offshore-Windkraft und Solarenergie für Privathaushalte. Doch Spezialisten für Gebäudeeffizienz und Versorger mit Kapazitäten in den Sparten Onshore-Windkraft, Solarenergie (weist die attraktivsten Stromgestehungskosten auf, d.h. die durchschnittlichen aktuellen Nettokosten für die Stromerzeugung über die Lebensdauer der Anlage) und Kernkraft sollten mittelfristig weniger betroffen sein. Zweitens konzentrieren wir uns auf Themen, die mit grundlegenden Verschiebungen der politischen Prioritäten zusammenhängen, wie Infrastruktur und Digitalisierung (Rechenzentren). Dazu gehört eine steigende Energienachfrage, die darauf hindeutet, dass Batteriespeicher und industrielle Effizienz an Bedeutung gewinnen dürften. Der dritte Faktor ist die Anpassung des Privatsektors: Da die Folgen des Klimawandels spürbar sind, dürften Sektoren wie Präzisionslandwirtschaft, Wassermanagement, Design-Software, Recycling, Beratung und diagnostische Gesundheitsversorgung Anlagechancen bieten.
Während sich die Klimabemühungen der USA unter der Trump-Regierung wohl verlangsamen, dürfte die grüne Energiewende aufgrund der globalen Dynamik, insbesondere aus China und der EU, auf Kurs bleiben. Anlegerinnen und Anleger werden sich auf Sektoren konzentrieren müssen, die weniger von einzelnen politischen Programmen abhängig sind. Das heisst auf Sektoren, die sich gewinnbringend an der langfristigen Nachfrage nach sauberen Technologien, Infrastruktur und Klimaresilienz ausrichten.
CIO Office Viewpoint
Trumps Klimapolitik und ihre Auswirkungen auf Anlagen
Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig ist, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende.
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