Artikel veröffentlicht in FundsPeople am 12. Dezember 2024.
Lombard Odier ist die älteste Privatbank in Genf. Stephen Kamp ist bei Lombard Odier verantwortlich für Südeuropa und Südamerika. Er beschreibt die Bank als „eine Kombination aus Geschichte und Tradition einerseits sowie Sicherheit und Innovation andererseits“. In diesem Zusammenhang verweist er auf die Eigenkapitalquote der Bank von über 30%. „Wir möchten, dass unsere Kundinnen und Kunden unsere Bank als einen Ort wahrnehmen, an dem sie sich sicher fühlen können. Einen Ort, an dem man sich gegenseitig schon lange kennt“, unterstreicht er.
Innerhalb des Europageschäfts ist Spanien ein strategischer Markt für die Bank. Hier sind wir seit 18 Jahren vor Ort präsent
„Spanien ist in der Region, für die ich verantwortlich bin, der wichtigste Markt“, bekennt er. Das zeige sich auch deutlich im Geschäftsvolumen der Bank. Jeweils ein Drittel des Geschäfts entfalle auf den Heimatmarkt (Schweiz), auf Europa und auf den Rest der Welt. „Innerhalb des Europageschäfts ist Spanien ein strategischer Markt für die Bank. Hier sind wir seit 18 Jahren vor Ort präsent.“ Für die Zukunft strebt Kamp hier weiteres Wachstum an, schliesst aber Beteiligungen an Kapitalmarkttransaktionen aus: „Das liegt nicht in der DNA der Bank“, versichert er.
Der Weg liege vielmehr in einer personellen Aufstockung. „Wir haben in Spanien ein hervorragendes Team, das wir durchaus erweitern könnten, wenn wir geeignete Personen finden. Dies ist eine Option für uns, aber kein Zwang. Es geht uns mehr um Qualität als um Quantität“, unterstreicht Kamp.
Dienstleistungen mit dem grössten Potenzial
Eines der charakteristischen Merkmale der Bank sei die Spezialisierung auf Familien und Unternehmen. Vor diesem Hintergrund sei es der Bank sehr wichtig, deren Ziele und Bedürfnisse zu kennen, um einen hochwertigen Service erbringen zu können. Mit ihrem Geschäftsmodell könne sie personalisierte Lösungen anbieten. „Wir erreichen dies, indem wir einen sehr engen Kontakt mit unserer Kundschaft pflegen und ein Team bilden. Unsere Kundinnen und Kunden werden nicht von einem einzelnen Mitarbeitenden betreut; vielmehr stehen immer Spezialistinnen und Spezialisten zur Verfügung“, erklärt er.
Beim Aufbau eines Portfolios muss man stets die steuerlichen Auswirkungen berücksichtigen. Dies ist ein zentrales Element unseres Wertversprechens
Eine sehr interessante Leistung sei die Steuerplanung. „Beim Aufbau eines Portfolios muss man stets die steuerlichen Auswirkungen berücksichtigen. Dies ist ein zentrales Element unseres Wertversprechens“, betont Kamp. Deshalb wähle man in der Vermögensverwaltung die für das jeweilige Land geeigneten Instrumente aus, um das bestmögliche Resultat zu erzielen – basierend auf abteilungsübergreifender Zusammenarbeit im Team. Das Angebot umfasse auch verschiedene Beratungsmodelle; das grösste Potenzial liege aber im Portfoliomanagement. „Die Kundinnen und Kunden vertrauen uns ihr Vermögen an, und wir verwalten es für sie. Wir können für unseren Kundenkreis in Spanien Ad-hoc-Instrumente auflegen“, unterstreicht Stephen Kamp.
Darüber hinaus verfüge Lombard Odier über eine Technologieplattform, die auch Dritten als Dienstleistung angeboten werde.
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Wachsender Margendruck
Der Sektor sei von mehreren Trends betroffen, sowohl in Spanien als auch auf anderen Märkten. Kamp stellt eine Zunahme der regulatorischen Anforderungen fest, verbunden mit höheren Kosten und damit Druck auf die Margen.
„Natürlich ist es für die kleinsten Akteure am schwierigsten zu überleben. Daher kann es passieren, dass gute Mitarbeitende, die dort tätig sind, zu grösseren Instituten wechseln oder eine selbstständige Tätigkeit aufnehmen“, so Kamp weiter.
Eine weitere Entwicklung sei der massive Vormarsch von KI, konkret in Form von Robo-Advisors. Damit liessen sich Skaleneffekte bzw. Effizienzverbesserungen erzielen. Und auch das Thema Nachhaltigkeit dürfe nicht vergessen werden. „Die neuen Generationen erwarten in der Vermögensverwaltung jedenfalls ein hohes ESG-Engagement“, so Kamp abschliessend.
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