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Die CLIC®-Chronik: Lernen Sie Ecoalf kennen – die zukunftsweisende Modemarke aus Recyclingmaterialien
Bisher wurde Abfall in der Modeindustrie zumeist als notwendiges Übel erachtet, oder schlichtweg ignoriert: Bei der Kleiderproduktion entstand als Nebenprodukt unweigerlich auch immer Abfall, denn früher oder später setzt Abnutzung ein – oder ein Kleidungsstück entspricht schlichtweg nicht mehr unseren Wünschen. Daten zufolge ist dieses Nebenprodukt der heutigen Modeindustrie gewaltig: Die Zahl der jährlich weltweit produzierten Kleidungsstücke überstieg 2014 erstmals 100 Milliarden, und drei von fünf dieser Produkte landen in der Müllverbrennung oder auf einer Mülldeponie.1
Unnötiges Übel?
Im Jahr 2009 stellte der Modeunternehmer Javier Goyeneche die Notwendigkeit dieses Übels in Frage. Wenn 95% der weggeworfenen Kleidungsstücke wiederverwendet oder recycelt werden können, dann sollte sich doch eine Möglichkeit finden lassen, dass wir Kleidung produzieren können, ohne unseren Nachkommen das Problem der Verschmutzung durch Modeabfälle zu hinterlassen?
Wir bei Lombard Odier glauben, dass der Übergang zu einer kreislauforientierten (Circular), produktivitätssteigernden (Lean), integrativen (Inclusive) und sauberen (Clean) (CLIC®-) Wirtschaft durch Revolutionen in „3+1“-Hauptsystemen erfolgen wird. Eines dieser Systeme sind die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe. Hier erwarten wir bis 2030 einen Rückgang der Rohstoffgewinnung und -nutzung von 30%.
Um dies zu erreichen, braucht es visionäre Unternehmen, die das Bewusstsein haben, dass die Modebranche nicht nachhaltig mit Ressourcen umgeht. Und die an die Ressourcennutzung neu herangehen, um das ökologische Erbe für künftige Generationen zu erhalten. Ein solches Unternehmen ist die nachhaltige Modemarke Ecoalf.
Natur für künftige Generationen erhalten
„Wo andere Abfall sehen, sieht Ecoalf natürliche Ressourcen.“ Das ist der Ansatz, den Ecoalf verfolgt, laut Carolina Álvarez-Ossorio Speith, Leiterin der Marketing- und Kommunikationsabteilung des Unternehmens.
Sehen Sie sich hier unseren CLIC® -Shapers-Film mit Carolina Álvarez-Ossorio Speith an:
Ecoalf sucht nach Abfallprodukten, aus denen recycelte Materialien hergestellt werden können. Hierbei gilt ein besonderes Augenmerk den Schadstoffen. Das Unternehmen entwickelte bereits rund 500 Materialien aus Abfällen – von Plastikflaschen über Fischernetze bis hin zu verbrauchtem Kaffeesatz. Daraus fertigt Ecoalf Kleidungsstücke und Accessoires für Männer, Frauen und Kinder. Heute bestehen rund 70% der Kollektion von Ecoalf aus recycelten Materialien.
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Im Jahr 2015 wandte sich ein Fischer an Ecoalf, um das Unternehmen zu ermutigen, sich stärker auf das Sammeln und Nutzen des zunehmenden Abfallaufkommens in den Meeren zu konzentrieren. Man ging auf gemeinsame Expeditionen, um sich selbst ein Bild von der Problematik und dem Potenzial des Meeresmülls zu machen. Danach stellte Ecoalf Container auf den Fischerbooten auf, in denen die Fischer alle Abfälle aus ihren Netzen deponieren konnten. Dieser Abfall bestand aus Plastikflaschen, Glas, Reifen und Metall. Auf diese Weise sammeln heute rund 4'000 Fischer Abfälle für Ecoalf – in 70 Häfen Frankreichs, Griechenlands, Italiens und Spaniens. Das Unternehmen arbeitet mit einer Reihe von Partnern zusammen, um die Materialien zu sammeln und zu sortieren. Daraufhin werden sie dem Recyclingprozess zugeführt, wo sie einer Qualitätskontrolle unterzogen, gereinigt und in einen Rohstoff konvertiert werden, beispielweise in Kunststoffflocken. Ecoalf verwendet diese im Anschluss zur Herstellung von Ocean Yarn – eines der vielen recycelten Garne, die Ecoalf in seiner Kollektion verwendet.
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Geschaffen für die Ewigkeit
Für Ecoalf ist ein Material dann nachhaltig, wenn es nicht nur recycelt wird, sondern auch die höchsten Anforderungen an Qualität und Haltbarkeit erfüllt. Carolina Álvarez-Ossorio Speith erklärt: „Wir konzentrieren uns jede Saison von neuem darauf, die Langlebigkeit der Kleidungsstücke zu erhöhen.“ Ein gutes Beispiel ist ein Produkt, das in Zusammenarbeit mit Michelin entstand: Es ist ein extrem robuster, leistungsstarker Turnschuh mit Obermaterial aus Cordura, dem langlebigsten recycelten Polyestergewebe überhaupt. Die Zwischensohle dieses Turnschuhs ist aus Zuckerrohr, und die Laufsohle aus 20% wiederverwertetem Michelin-Altgummi.
Der Fokus von Ecoalf auf Nachhaltigkeit macht auch vor dem Design nicht Halt. So verwendet das Unternehmen zwar einige Farben, konzentriert sich aber in seiner gesamten Kollektion auf neutrale Töne. Dadurch sind die Designs von Ecoalf so zeitlos, dass sie unabhängig von Modetrends auf Jahre getragen werden können.
Wenn Produkte und Materialien derart langlebig sind, gibt es nur einen Faktor, der die potenziell lange Lebensdauer verkürzen könnte: die „Fast-Fashion“-Mentalität, die Kleidung als etwas auffasst, das man eine Zeit lang nutzt, dann entsorgt und durch etwas Neues ersetzt. Ecoalf verfolgt einen zweigleisigen Ansatz, um den Kreislauf zu schliessen und eine vollständige Umlauffähigkeit zu ermöglichen. Zum einen setzt sich Ecoalf für Verhaltensänderungen ein und ermutigt Kundinnen und Kunden, ihre Kleidungsstücke nicht als Wegwerfartikel, sondern als langfristige Anschaffung zu sehen. Sie sollen Kleidung, wenn sie abgenutzt ist oder nicht mehr gefällt, recyceln oder spenden, damit das ganze Produkt oder das Material wiederverwendet werden kann. Und zum anderen bietet Ecoalf Unterstützung bei diesen Veränderungen: Unter dem Label „Made to be Remade“ lanciert das Unternehmen eine Reihe von Produkten aus recycelten Materialien, die die Kundinnen und Kunden zur Rückgewinnung an Ecoalf zurückschicken können, wenn sie sie nicht mehr benötigen.
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„Fashion Influencer“
Die Gründungsvision von Ecoalf ist bestechend einfach: „Wir wollten eine neue Generation von wiederverwerteten Produkten schaffen, die in Qualität und Design den besten nicht-recycelten Produkten in nichts nachstehen. Damit zeigen wir den Verbrauchern, dass es auch anders geht“, so Carolina Álvarez-Ossorio Speith. Mit der Verwirklichung dieser Vision zeigt Ecoalf auch Branchenkollegen, dass es möglich ist, Kleider herzustellen, die immer wieder gerne getragen werden – bei gleichzeitiger Minimierung der Abfall- und Treibhausgasemissionen und des Wasserverbrauchs.
1 Remy, R., Speelman, E., und Swartz, S. (2016) ,Style that's sustainable: A new fast-fashion formula‘, McKinsey.
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