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    Plastik ist passé: der unwiderstehliche Aufstieg von Mehrwegverpackungen

    Plastik ist passé: der unwiderstehliche Aufstieg von Mehrwegverpackungen

    Artikel veröffentlicht in Le Temps, 5. Februar 2024 mit Felix Phillip, Head of Circular Economy Research bei Lombard Odier Investment Managers

    Die Lage ist ernst: Die Bekämpfung der Plastikverschmutzung ist weltweit zu einem dringlichen Problem geworden. Das beweisen neben dem steigenden Bewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher die Regulierungsbestrebungen – auch auf internationaler Ebene – und das Engagement der Unternehmen für die Lösung des Plastikmüllproblems.

    Bisher waren die Fortschritte jedoch überschaubar. Die Produktion von Verpackungsmüll befindet sich auf einem Höchststand, und die weltweiten Recyclingraten sind nach wie vor niedrig. Kunststoffe auf fossiler Basis werden zwar schrittweise durch recycelte oder biobasierte Verpackungen ersetzt. Die Anforderungen bei ihrem Einsatz sowie im Hinblick auf Kosten und Wettbewerbsfähigkeit setzen einer breiten Einführung bei Markenunternehmen jedoch nach wie vor Grenzen.

    Um die Plastikmüllkrise wirksam zu bekämpfen, müssen wir daher auch die Materialien besser nutzen, über die wir bereits verfügen – vor allem durch Mehrweg- und Nachfüllkonzepte.

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    Wird die Wiederverwendung und Wiederbefüllung die Rückkehr des Milchmanns einläuten?

    Wiederverwendung und Wiederbefüllung haben ein gemeinsames Ziel: die Menge der Verpackungen zu reduzieren, die im Müll landen. Denn verwenden oder befüllen wir Verpackungen erneut, können wir die Nachfrage nach neuen Grundstoffen senken und die Umweltauswirkungen aufgrund von Produktion, Transport und Entsorgung verringern.

    In den letzten Jahren erlebten die Konzepte der Wiederbefüllung und Wiederverwendung einen bemerkenswerten Aufschwung. Ein dynamisches Ökosystem ist entstanden, das Unternehmen, Pilotprojekte sowie Kooperationen zwischen Markenunternehmen und grossen Supermärkten umfasst

    Die Idee, Verpackungen wiederzuverwenden, ist nicht neu: Früher lieferte der Milchmann die frische Milch in Mehrweg-Glasflaschen bis an die Haustür. War die Milch verbraucht, wurden die leeren Flaschen eingesammelt, sterilisiert und wiederverwendet. So liess sich das Abfallaufkommen deutlich reduzieren. Dieses Modell war ein Paradebeispiel der Kreislaufwirtschaft – lange, bevor der Begriff populär wurde.

    In den letzten Jahren erlebten die Konzepte der Wiederbefüllung und Wiederverwendung einen bemerkenswerten Aufschwung. Ein dynamisches Netzwerk ist entstanden, das Unternehmen, Pilotprojekte sowie Kooperationen zwischen Markenunternehmen und grossen Supermärkten umfasst. Tiefgreifende Veränderungen sind zwar stets mit grossen Herausforderungen verbunden; in der Branche lässt sich aber allmählich eine gewisse Reife beobachten.

    Diese Entwicklung bereitet den Weg für eine Wiederbefüllung und Wiederverwendung in grösserem Massstab. Und damit den Weg in eine nachhaltige Zukunft, in der es deutlich weniger Abfälle gibt. In diesem Reifeprozess haben wir mehrere Erfolgsfaktoren ermittelt: Sie stimmen uns optimistisch, dass in naher Zukunft ein echter Wandel stattfinden könnte.

    Der Mensch steht bei der Verpackung im Mittelpunkt

    Doch manchmal ist es schwierig, Menschen von neuen Gewohnheiten, wie der Entscheidung für Mehrwegverpackungen, zu überzeugen. Die Lösungen müssen die Verbraucherinnen und Verbraucher ansprechen. Sie sollten die Arbeit erleichtern und Anreize schaffen – beispielsweise Informationen in Echtzeit oder einen Pfandbetrag, der unkompliziert eingezogen wird.

    Einige Unternehmen haben ihre Geschäftsmodelle darauf ausgerichtet und bieten Nachfüllprodukte auf Abo-Basis an. Das Konzept ist einfach umzusetzen und erleichtert die Umstellung auf neue Gewohnheiten

    Es gibt kein universelles Mehrweg- oder Nachfüllmodell. Vielmehr sind die Lösungen an die jeweilige Nutzung anzupassen. Im Hotel- und Gaststättengewerbe etwa erweisen sich Mehrwegverpackungen als vielversprechend und führen zu einer deutlichen Verringerung des Plastikmüllaufkommens. Nachfülllösungen eignen sich zudem besonders gut für Hygiene- und Pflegeprodukte – vor allem beim Verkauf über den Online-Handel. Einige Unternehmen haben ihre Geschäftsmodelle darauf ausgerichtet und bieten Nachfüllprodukte auf Abo-Basis an. Das Konzept ist einfach umzusetzen, erleichtert die Umstellung auf neue Gewohnheiten und fördert zudem die Kundenbindung. In der Schweiz etwa bietet die Marke 900.care Nachfülllösungen an: Sie verschickt Pulverkonzentrate anstelle von Produkten, die mit 90% Wasser verdünnt sind. Derartige Modelle können Plastikabfälle sowie CO2-Emissionen deutlich reduzieren.

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    Zudem erfordern Mehrweg- und Nachfüllsysteme häufig eine völlig neue Infrastruktur sowie den Einsatz und die Zusammenarbeit zahlreicher Beteiligter – von der Sammlung über die Reinigung bis zum erneuten Vertrieb – sowie von Markenunternehmen, Einzelhändlern oder Regulierungsbehörden. Stabile Partnerschaften mit sich ergänzenden Kompetenzen sind daher für die Entwicklung von Nachfüll- und Mehrwegsystemen von grosser Bedeutung und bringen wirtschaftliche und ökologische Vorteile.

    Der künftige Weg der Verpackung

    Vieles deutet unserer Ansicht nach darauf hin, dass Mehrwegverpackungen kurz vor einem Wendepunkt stehen: beispielsweise das wachsende Bewusstsein und die sich verändernden Präferenzen der Verbraucherinnen und Verbraucher, das Engagement der Markenunternehmen und die Unterstützung durch die Regulierungsbehörden. Die zunehmende Akzeptanz von Mehrwegverpackungen führt zu Kosteneinsparungen und zieht neue Akteure an. Markenunternehmen und Einzelhändler beginnen, diese Modelle zu übernehmen, um ihren Nachhaltigkeitsverpflichtungen nachzukommen, regulatorische Risiken abzudecken und wertvolle Kundenbeziehungen aufzubauen. Wer sich dieser Entwicklung verschliesst, riskiert den Verlust von Vertrauen – und von Marktanteilen.

    Markenunternehmen und Einzelhändler beginnen, diese Modelle zu übernehmen, um ihren Nachhaltigkeitsverpflichtungen nachzukommen, regulatorische Risiken abzudecken und wertvolle Kundenbeziehungen aufzubauen. Wer sich dieser Entwicklung verschliesst, riskiert den Verlust von Vertrauen – und von Marktanteilen

    Auch den Anlegerinnen und Anlegern kommt bei der Umstellung auf Nachfüllmodelle und Mehrwegverpackungen eine wichtige Rolle zu. Sie können eine wachsende Marktchance nutzen sowie das Wachstum und die Innovationen dieser Modelle beschleunigen. Daneben fördern sie entsprechende Partnerschaften und Kooperationsvorhaben. Unser Fazit lautet daher: Investitionen in die Wiederbefüllung und Wiederverwendung von Plastikprodukten bieten Anlegern die Chance, attraktive Renditen zu erzielen und gleichzeitig den ökologischen Wandel zu unterstützen.

    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG oder einer Geschäftseinheit der Gruppe (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig wäre, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende Abgabe rechtswidrig wäre.

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