Aufschwung von nachhaltiger Technologie wird „hohe Gewinne“ für Anleger begünstigen – Interview mit unserem geschäftsführenden Teilhaber Jean-Pascal Porcherot
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Aufschwung von nachhaltiger Technologie wird „hohe Gewinne“ für Anleger begünstigen – Interview mit unserem geschäftsführenden Teilhaber Jean-Pascal Porcherot
Am 9. Oktober 2023 in Spear’s veröffentlichter Artikel
Könnte eine Neuverkabelung des globalen Energiesystems die grösste Chance in der Geschichte des Kapitalismus sein? Diese provokante Frage stellten führende Köpfe des Schweizer Anlage- und Vermögensverwalters Lombard Odier letzte Woche auf einem Gipfel in Genf Anlegerinnen und Anlegern aus aller Welt.
Bis 2030 werden hohe Investitionsausgaben im Umfang von fast USD 25 Bio. in die sogenannte Elektrifizierung fliessen – ein Begriff, der Veränderungen des globalen Energiesystems und Investitionen in nachhaltige Technologien umfasst. Wie Jean-Pascal Porcherot, geschäftsführender Teilhaber und Leiter des Vermögensverwaltungsbereichs der Bank, erläutert, „werden sich dadurch hohe Gewinne für Anleger ergeben“.
„Bis 2050 werden 70% der Wirtschaft elektrifiziert sein. Dies führt zu einer Umwälzung der Lieferketten, einer Verlagerung der Wertschöpfungsketten und der Entstehung innovativer Geschäftsmodelle.“ Dies erläuterte Jean-Pascal Porcherot dem Publikum auf einer Podiumsveranstaltung im Rahmen des Gipfels von Building Bridges. Die Veranstaltung fand im Internationalen Konferenzzentrum in Genf statt und widmete sich der Zukunft des nachhaltigen Finanzwesens.
„Wir müssen bedenken, dass dies nicht nur eine Wunschvorstellung ist“, sagte Michael Urban, Chief Sustainability Strategist bei Lombard Odier. Im Jahr 2022 beliefen sich die Investitionen in „saubere Technologie“ auf etwa USD 1 Bio. Damit übertrafen sie die Investitionen in die Instandhaltung der Öl- und Gasinfrastruktur von etwa USD 800 Mrd. „Unternehmen sehen künftige Quellen für neue Umsätze und künftige Quellen für neue Gewinne“, erklärte er.
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Auch die Unterstützung der Elektrifizierung durch die öffentliche Hand ist beispiellos, erklärte Michael Urban und nannte den Grünen Deal der EU sowie „Hunderte Milliarden“ an jährlicher Unterstützung durch die chinesische Regierung.
Jean-Pascal Porcherot und Michael Urban kamen mit Industrievertretern und Energiepolitikern wie Kristen Panerali, Head of Clean Power and Electrification des Weltwirtschaftsforums, zusammen. Bei der Veranstaltung Building Bridges trafen sich zahlreiche CEOs aus dem Finanzbereich und Amtspersonen aus aller Welt, so etwa Sergio Ermotti von UBS und Ngozi Okonjo-Iweala von der Welthandelsorganisation.
Trotz aller Begeisterung gibt es jedoch nach wie vor Fragen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten darüber, ob ein Anstieg der Produktion nachhaltiger Technologien – wie Batterien und Solaranlagen – die Vorräte an Rohstoffen wie Kupfer und Lithium unter Druck setzen könnte.
Rednerinnen und Redner wie etwa Camilla Nilsson, CEO der norwegischen Kyoto Group, stellten erfolgreiche Beispiele vor: So habe ihr Unternehmen Wärmebatterien entwickelt, die die in der Industrie eingesetzten Gasbrenner mit ihrem hohen Verbrauch an fossilen Brennstoffen ersetzen könnten. Ihr zufolge ist dies eine „bewährte und skalierbare“ Technologie, die erneuerbare Energien nutzt.
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Kingsmill Bond, Senior Principal am Rocky Mountain Institute, einer gemeinnützigen Organisation für Energieforschung, war noch optimistischer: „Ob wir genügend Mineralien für die Energiewende zur Verfügung haben, wurde umfassend erforscht. Es ist wie bei allem: Wenn wir mit relativ kleinen Mengen anfangen und dann ein exponentielles Wachstum einsetzt, haben wir mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen. Wir dürfen dann aber nicht einfach aufgeben und sagen, das schaffen wir nicht – stattdessen müssen wir Lösungen entwickeln.“ Dazu gehört seiner Ansicht nach auch die Stärkung der Kreislaufwirtschaft bezüglich der Art und Weise, wie Metalle in der Produktion eingesetzt werden.
Jean-Pascal Porcherot fügte hinzu, dass die Welt eine Systemveränderung benötige, um die Vorteile der Elektrifizierung vollständig auszuschöpfen. „Wenn Sie sauberen Strom produzieren, aber nicht wissen, wie Sie ihn speichern sollen – dann macht das Ganze keinen Sinn. Sie müssen auch ungewöhnliche Wege überdenken“, erklärte er Spear’s.
Traditionellen Finanzanalysten fehlt die „kritische Sicht“ auf nachhaltige Technologien
Jean-Pascal Porcherot stellte holistiQ vor, das neue Projekt des Unternehmens für nachhaltige Investitionen, das auf die Forschung eines mehr als 100-köpfigen Analystenteams zurückgreift. Laut Jean-Pascal Porcherot ist für holistiQ eines der grössten Teams für Nachhaltigkeit in der Investmentmanagement-Branche tätig.
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„Wir mussten den Aufbau unseres Forschungsteams überdenken“, erklärte Jean-Pascal Porcherot Spear’s. „Angenommen, Ihre Finanzanalysten verfügen über eine klassische Ausbildung. Glauben Sie, dass sie hinterfragen können, was das Unternehmen in den kommenden zehn Jahren in Bezug auf die Veränderung seines Betriebsmodells tun wird, wenn es um den Einsatz dieser [nachhaltigen] Technologien geht?“
Jean-Pascal Porcherot zufolge benötigten Vermögensverwalter Analysten mit einer breiteren ökonomischen und ökologischen Sichtweise anstatt eines Fokus auf einzelnen Marktbereichen wie dem Automobil- oder Versorgungssektor.
Im Jahr 2020 schloss Lombard Odier eine mehrjährige Partnerschaft mit der University of Oxford, bei der die Stärkung von Forschung und Lehre zum Thema nachhaltiges Finanzwesen im Mittelpunkt steht. „Wir mussten der akademischen Welt näher kommen“, so Jean-Pascal Porcherot weiter.
Private Assets werden zur „Kernkomponente“ für Anleger – einschliesslich UHNWs
Jean-Pascal Porcherot sprach mit Spear’s auch darüber, inwiefern sein Unternehmen eine Strategie verfolgt, um sein Angebot an Anlagen in nicht börsennotierten Beteiligungen zu erweitern. Dazu stockte das Unternehmen sein Team für Private Debt (privatwirtschaftliche Darlehen), Eigenkapitalbeteiligungen und Wagniskapitalanlagen um mehr als das Doppelte auf 50 Mitarbeitende auf.
„Wir erwarten, dass die Allokation in Private Assets in den kommenden zehn Jahren erheblich zunehmen wird“, erklärte er. „Es war einmal ein Nischenbereich – nun wird es in den Kundenportfolios zum Mainstream.“
Ihm zufolge sind die Eigenkapitalmärkte ein wichtiger Schwerpunkt. „Es gibt immer weniger Unternehmen, die an der Börse gehandelt werden. Dagegen gibt es immer mehr Unternehmen, die sich im Besitz eines Private-Asset-Managers befinden. In den USA stammen 60% der Umsätze aus dem Private-Asset-Bereich.“
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Privat-Asset-Manager hätten anfänglich beträchtliche Mittel von institutionellen Kunden beschafft, so Jean-Pascal Porcherot. „Ich glaube, sie wollen künftig immer mehr Geld von Privatbanken [und] Ultra-High-Net-Worths beschaffen.“
„Viele reden unterdessen darüber, wie [sie] eine Anlage, die sachkundigen institutionellen Kunden vorbehalten war, einer grösseren Bevölkerungsgruppe verfügbar machen [können]“, fügte er hinzu. „Ich gehe davon aus, dass die Verbreitung von Private Assets in den Portfolios von Privatkunden erheblich zunehmen wird.“
Wichtige Hinweise.
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