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    Wie Unternehmen den Übergang anführen

    Wie Unternehmen den Übergang anführen
    Thomas Hohne-Sparborth - Head of Sustainability Research at Lombard Odier Investment Managers

    Thomas Hohne-Sparborth

    Head of Sustainability Research at Lombard Odier Investment Managers

    Artikel erschienen am 23. Januar 2023 in Le Temps

    Um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen, bedarf die heutige Wirtschaft eines tiefgreifenden Wandels hin zu mehr Nachhaltigkeit. Von dieser Neuausrichtung werden innovative Unternehmen profitieren, die darauf abzielende Veränderungen ermöglichen, sowie Anlegerinnen und Anleger, die entsprechende Transformationsmechanismen in ihren Vermögensverwaltungsprozess integrieren.

    Bis vor wenigen Jahren galt das Thema Nachhaltigkeit für viele Anlegerinnen und Anleger als Randerscheinung, und Finanzprodukten aus diesem Bereich haftete der Ruf an, wenig rentabel zu sein. Auf Interesse stiessen sie daher in erster Linie am Impact-Investment-Markt, derweil die meisten anderen Anlegerinnen und Anleger noch immer in konventionelle Instrumente investierten.

    Seither zeigten zahlreiche Studien, dass nachhaltige Investitionen keineswegs weniger profitabel sind, und es gibt sogar zunehmend Hinweise darauf, dass Nachhaltigkeit die Chance auf künftige Gewinne steigern kann. Die Gründe hierfür sind einfach.

    Im Jahr 2023 befinden wir uns inmitten einer neuen industriellen Revolution, deren Transformationen mit Umwälzungen wie jenen der digitalen Revolution vergleichbar sind. Der Übergang zu einer saubereren, nachhaltigeren Wirtschaft dürfte diesem Muster folgen und sich nach einem zaghaften Beginn unaufhaltsam beschleunigen.

    ... zahlreiche Studien zeigten, dass nachhaltige Investitionen keineswegs weniger profitabel sind, und es gibt sogar zunehmend Hinweise darauf, dass Nachhaltigkeit die Chance auf künftige Gewinne steigern kann.

    Erste Anzeichen dieses Wandels sind bereits ersichtlich, angetrieben durch die ständig sinkenden Kosten von nachhaltigen Technologien. Hierzu zählen beispielsweise die Solarenergie, die inzwischen eine der günstigsten Energiequellen der Welt stellt – oder Batterien, mit denen sich Elektrofahrzeuge mittlerweile als ernsthafte Konkurrenten von Verbrennern erweisen, sowie Pflanzenproteine. Diese Veränderungen veranlassen Unternehmen, Innovationen dieser Art in ihre Geschäftsmodelle zu integrieren. Daraus ergeben sich Skaleneffekte und weitere Preissenkungen. Letztlich wird dies zu einem tiefgreifenden Wandel des Energiesystems, der Land- und Meeresnutzung sowie der Verwendung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen führen.

    Mehr dazu: Planetare Grenzen: die sicheren Betriebsgrenzen der Menschheit Lombard Odier

     

    Eine neue Realität erfordert eine neue Anlagestrategie

    Für Anlegerinnen und Anleger bedeutet die Nachhaltigkeitsrevolution der Wirtschaft, dass sie ihre Anlagestrategie an diese neue Realität anpassen müssen. Was in der Vergangenheit erfolgsversprechend war, ist unter Umständen kein Garant mehr für die Zukunft. Sicherlich geht eine nachhaltigere, sauberere und stärker elektrifizierte Wirtschaft mit einem beträchtlichen Investitionsbedarf einher. Allerdings müssen wir diese Mittel nun in ganz andere Technologien und Geschäftsmodelle investieren als bisher. Ein Verständnis der Geschäftsmodelle der Zukunft und der Aufbau nachhaltiger Portfolios basierend auf diesem Wissen sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Teilhabe an diesem Wandel. Wenn wir uns nicht auf diese Veränderungen einstellen, werden sie verpasste Gelegenheiten darstellen. Schlimmstenfalls können sich daraus sogar handfeste Verluste ergeben.

    Ein Verständnis der Geschäftsmodelle der Zukunft und der Aufbau nachhaltiger Portfolios basierend auf diesem Wissen sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Teilhabe an diesem Wandel

    Ein aussagekräftiges Beispiel sind die Ernährungssysteme: Nach Angaben der Vereinten Nationen überschritt die Weltbevölkerung jüngst die 8-Milliarden-Grenze und dürfte bis 2050 auf 9,7 Milliarden Menschen ansteigen. Um diese weiterhin ernähren zu können, benötigen wir zusätzliche Anbauflächen. Dies bedeutet wiederum Landrodung, Verlust an Biodiversität und erhöhte CO2-Emissionen. Rechnet man den Flächenbedarf unseres derzeitigen Ernährungssystems unter Berücksichtigung steigender Einkommen und des Bevölkerungswachstums hoch, so wird dieser Bedarf grösser sein als die tatsächlich verfügbare Fläche auf der Erde. Eine Transformation der Ernährungssysteme ist daher nicht nur wünschenswert, sondern unabdingbar. Dies zeigt sich deutlich in der Fleischproduktion: Sie erfordert Milliarden von Tieren und die Nutzung von Millionen von Hektar Land für Weideflächen und Futtermittel – anstatt mit diesen pflanzlichen Ressourcen die Weltbevölkerung direkt zu ernähren.

    Mehr dazu: Welche Rolle spielen Anlegerinnen und Anleger bei der Innovationsfinanzierung für den Übergang hin zu einer nachhaltigen Zukunft? Lombard Odier

     

    Ein Markt von USD 1,5 Bio. tritt allmählich in Erscheinung

    Der Übergang zu pflanzenbasierten Alternativen ist ein wichtiges Element der Nachhaltigkeitswende. Der Appetit der Konsumentinnen und Konsumenten auf Fleisch führte aber auch zur zunehmenden Entwicklung pflanzlicher Alternativen. Gleichzeitig intensivieren sich die Bemühungen zur Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung, um kostspielige Ressourcen künftig nicht mehr zu vergeuden.

    Innovative Unternehmen, die neue nachhaltige Lebensmittellösungen in dieser Wertschöpfungskette schaffen, stossen daher bei den Anlegerinnen und Anlegern auf sehr grosses Interesse. Ebenso profitieren diese von der (R)Evolution und der Einführung neuer agrarwirtschaftlicher Methoden, neuer Ernährungsweisen und Technologien, die mit den globalen Klima- und Naturschutzzielen in Einklang stehen. Unseren Schätzungen zufolge schafft der Paradigmenwechsel hin zu neuen Ernährungssystemen vielfältige Wachstumschancen, die sich bis 2030 weltweit auf einen Jahresumsatz von USD 1,5 Bio. beziffern könnten.

    Mehr dazu: Phenix – das Start-up, das unserer Lebensmittelverschwendung viel entgegenzusetzen hat Lombard Odier


     

    Innovative Unternehmen, die neue nachhaltige Lebensmittellösungen in dieser Wertschöpfungskette schaffen, stossen daher bei den Anlegerinnen und Anlegern auf ein sehr grosses Interesse

    Energie und die Kreislaufwirtschaft

    Neben den Ernährungssystemen müssen sich auch die Energiesysteme weiterentwickeln. Die in diesem Bereich gefragten Unternehmen ermöglichen Lösungen und Technologien der Wirtschaft, die sich von fossilen Brennstoffen verabschieden und sich neuen, saubereren und umweltfreundlicheren Energieformen zuwenden. Dazu zählen auch solche, die ihr Geschäftsmodell in stark verschmutzten Sektoren mittels Investitionen in kohlenstoffärmere Technologien erfolgreich transformieren können. Im Bereich der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind Unternehmen, die sich in Richtung Kreislaufwirtschaft entwickeln, ebenfalls von Interesse; dies ermöglicht wiederum ein besseres Recycling, Design, mehr Ressourceneffizienz und schlankere Produktionsprozesse sowie neue Nutzungsmuster. Das Ziel besteht darin, eine ausreichende Versorgung mit den für künftige Technologien benötigten Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sicherzustellen.

    Unternehmen mit einem innovativen Nachhaltigkeitsansatz sollten, unabhängig davon, in welchem Segment sie tätig sind, in Zukunft besser abschneiden als ihre konventionellen Konkurrenten; und zwar zum Nutzen von Natur und Gesellschaft – aber auch von klugen Anlegerinnen und Anlegern.

    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG oder einer Geschäftseinheit der Gruppe (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig wäre, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende Abgabe rechtswidrig wäre.

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