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    Überschreitung der planetaren Belastbarkeitsgrenzen – Rockström warnt vor sich schliessendem Zeitfenster

    Überschreitung der planetaren Belastbarkeitsgrenzen – Rockström warnt vor sich schliessendem Zeitfenster

    Wir haben noch Zeit, eine stabile, nachhaltige Zukunft für unsere Kinder sicherzustellen. Doch das dafür verfügbare „Zeitfenster schliesst sich schnell“.

    Das war die Botschaft von Johan Rockström, einem der weltweit führenden Vordenker in Sachen Nachhaltigkeit, am Swiss Impact Forum 2022. An diesem Treffen in Bern nahmen Geschäftsführende und hochrangige Persönlichkeiten zahlreicher Unternehmen teil, um zu erörtern, wie wir die Emissionen senken und so gewährleisten können, dass das Netto-Null-Emissionsziel erreicht wird.

    In seiner Grundsatzrede mit dem Titel „Planetary Boundaries – A Safe Operating Space for Humanity“ („Planetare Belastbarkeitsgrenzen – ein sicherer Handlungsrahmen für die Menschheit“) sprach Rockström über die unmittelbare Bedrohung durch den Klimawandel und betonte, wie dringend notwendig es sei, jetzt zu handeln. Sollte es uns nicht gelingen, das Ziel des Pariser Abkommens zu erreichen und die globale Erwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, so seine warnenden Worte, werde dies zu massiven sozialen und ökologischen Verwerfungen führen.

    Sollte es uns nicht gelingen, das Ziel des Pariser Abkommens zu erreichen und die globale Erwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen…werde dies zu massiven sozialen und ökologischen Verwerfungen führen

    Verletzung der planetaren Belastbarkeitsgrenzen

    Im Jahr 2009 entwickelten Rockström und sein Team von 28 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern das „Planetary Boundaries“-Rahmenwerk. Die darin enthaltenen neun Schwellenwerte bestimmen, wie stark wir abrupten ökologischen Umbrüchen ausgesetzt sind. Diese neun Werte sind: Klimawandel, Übersäuerung der Meere, Schädigung der Ozonschicht, Waldzerstörung, agrochemische Verschmutzung, Übernutzung von Süsswasser, Luftverschmutzung, Giftmüll und Biodiversitätsverlust. Mit Überschreiten dieser Belastbarkeitsgrenzen setzen wir die Stabilität der natürlichen Umwelt zunehmend aufs Spiel. In der Tat handelt es sich dabei um die Grenzen, innerhalb derer sich das Leben auf unserem Planeten auf sichere Weise entfalten kann und die wir alle einhalten müssen, wenn die Menschheit gedeihen oder gar überleben soll.

    In der Tat handelt es sich dabei um die Grenzen, innerhalb derer sich das Leben auf unserem Planeten auf sichere Weise entfalten kann und die wir alle einhalten müssen, wenn die Menschheit gedeihen oder gar überleben soll

    Rockström erklärte auf dem Forum, dass bereits fünf Kipppunkte überschritten seien. Unterdessen hat die anhaltende Fokussierung auf einige Bereiche dazu geführt, dass sich andere verschlechtert haben. „Wir konzentrieren uns derart auf das CO2, dass wir stattdessen andere planetare Grenzen unterminieren“, so Rockström. „Wir müssen bis 2050 das Netto-Null-Ziel erreichen. Abgesehen davon müssen wir aber auch unsere Ernährungssysteme revolutionieren, unsere Meere schützen und unsere Kohlenstoffsenken aufrechterhalten. Wir reden davon, Wohlstand und Gerechtigkeit innerhalb der planetaren Belastbarkeitsgrenzen zu erreichen.“

    Die Theorie der planetaren Belastbarkeitsgrenzen besagt, dass die Überschreitung eines dieser neun Schwellenwerte erhebliche Auswirkungen auf den Planeten hat und das Risiko grosser Schäden und womöglich unumkehrbarer Umweltveränderungen erhöht.

    Lesen Sie auch: Warnung vor dem Wendepunkt: 5 Wege, um Zeit für Netto-Null zu gewinnen und sich auf negative Netto-Emissionen vorzubereiten

     

    Reality-Check

    Die Hitzewellen des Sommers, bei denen im Vereinigten Königreich der heisseste Tag seit Beginn der Aufzeichnungen zu beobachten war, sind auf verlangsamte polare Jetstreams zurückzuführen. Den Teilnehmenden an dem Forum wurde erläutert, dass diese Veränderung wiederum auf die Erwärmung in der Arktis zurückzuführen ist, wo die Temperaturen dreimal schneller steigen als in der übrigen Welt.

    Sollte dieser maximale Temperaturwert überschritten werden, gehen die Meteorologen von Klimaauswirkungen aus, die für Mensch und Planet zunehmend schädlich sein werden

    Das Ziel des Pariser Abkommens, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, sei „nicht willkürlich gesetzt, sondern es ist eine wissenschaftliche Grenze“, meinte Rockström. Sollte dieser maximale Temperaturwert überschritten werden, gehen die Meteorologen von Klimaauswirkungen aus, die für Mensch und Planet zunehmend schädlich sein werden.

    „Wir büssen an Resilienz ein und nähern uns immer mehr Kipppunkten. Und diese interagieren miteinander“, warnte Rockström. „Die sozialen Auswirkungen einer Nichteinhaltung dieser Grenzen werden massiv sein. Es wird weltweit zu sozialer Instabilität kommen.“

     

    Die Rolle des Finanzwesens

    Auf dem Forum sprachen auch Branchenexperten über die Rolle des Finanzsektors bei der Verwirklichung der für 2050 gesetzten Ziele.

    Dr. Tillmann Lang, CEO und Gründer der nachhaltigen Investmentplattform Inyova, erläuterte gegenüber dem Publikum, dass die Finanzinstitute das erforderliche Kapital bereitstellen müssten, um die Zukunft gestalten zu können.

    „Wir müssen schrittweise Verbesserungen ermöglichen, denn wir können nicht einfach von heute auf morgen in einer völlig neuen Welt aufwachen. Wir müssen die Umstände und Systeme wie sie aktuell – und morgen – gegeben sind, anpassen und verbessern“, sagte er.

    Lombard Odier vertritt die Überzeugung, dass Unternehmen mit einem eindeutigen Pfad zum Ziel von 2050 erfolgreich sein werden

    Im Namen von Lombard Odier erklärte Elise Beaufils, Deputy Head of Sustainability Research, dass Unternehmen, die sich im Übergang auf Netto-Null befinden, die attraktivsten Anlagechancen bieten. Lombard Odier vertritt die Überzeugung, dass Unternehmen mit einem eindeutigen Pfad zum Ziel von 2050 erfolgreich sein werden, so Beaufils.

    „Oftmals werden einfach Lösungsanbieter und Pure-Player aus dem Bereich grüne Energien für nachhaltige Investitionen in Erwägung gezogen, aber das reicht nicht aus. Am wichtigsten sind Unternehmen mit hoher Wirkung. Beispiele hierfür wären Stahl- und Zementunternehmen, die aktuell ihre Ziele formulieren und am Beginn ihres Übergangsprozesses stehen.“

    Beaufils warnte vor einer konfrontativen Haltung gegenüber Unternehmen, die keine positive Struktur in Richtung Netto-Null aufweisen. „Wir helfen ihnen, den richtigen Weg zu finden, anstatt sie einfach abzustossen“, so Beaufils. „Es geht uns um Stewardship, und nicht um Veräusserungen.“

    Dr. Lang stimmte dem zu und stellte einen Vergleich zum Bildungssektor an. „Wenn Sie in der Bildung etwas erreichen wollen, fangen Sie nicht bei den hervorragenden Schülern an. Sie reden mit denen, die hinter ihrem Potenzial zurückbleiben, um zu sehen, wie sie sich verbessern könnten“, so Lang.

    Lesen Sie auch: Das „Unexpected Portfolio“ – ein ganzheitlicher Investitionsansatz auf dem Weg zu Netto-Null

     

    Der Privatsektor prescht voran

    Neben der Wissenschaft hat nun auch der privatwirtschaftliche Sektor bei der Förderung der Nachhaltigkeitsagenda eine Führungsposition übernommen, da laut Ansicht der Unternehmen nachhaltige Geschäftsmodelle mittlerweile nicht nur machbar, sondern auch rentabel sind, so Rockström. „Laut Einschätzung von immer mehr Unternehmen müssen wir uns damit nicht nur befassen, sondern das Thema in jeder Hinsicht zum Kernstück des Geschäftsmodells und der Wertvorstellungen von Unternehmen machen. Ausserdem verbessert sich dadurch die Wettbewerbsfähigkeit.“

    Wir bei Lombard Odier sind davon überzeugt, dass wir nur durch nachhaltiges Investieren langfristig Renditen erwirtschaften und den Wohlstand unserer Kundinnen und Kunden mehren können. Mehr als die Hälfte des weltweiten BIP ist naturgebunden – unsere Wirtschaft und unser Wohlstand hängen also von einem gesunden Planeten ab.

    Unserer Ansicht nach ist der Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft bereits im Gange. Unterstützt wird dieser Prozess durch bedeutende Systemtransformationen in den Bereichen Energie, Materialien sowie Land und Ozeane

    Unserer Ansicht nach ist der Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft bereits im Gange. Unterstützt wird dieser Prozess durch bedeutende Systemtransformationen in den Bereichen Energie, Materialien sowie Land und Ozeane. Zusammengenommen ergibt sich aus diesen Veränderungen ein neues Wirtschaftsmodell, das sich innerhalb der planetaren Belastbarkeitsgrenzen entfalten kann – angesichts weniger Landnutzung und eines reduzierten Wasserverbrauchs sowie einer Reduzierung der Umweltverschmutzung und Treibhausgasemissionen.

    Dieser Übergang wird durch eine unaufhaltsame Kombination von Kräften vorangetrieben, etwa aufgrund der Regulierung und des Drucks von Seiten der Konsumentinnen und Konsumenten. Der privatwirtschaftliche Sektor hat eine wesentliche Rolle zu spielen, indem er Unternehmen ermutigt und Anreize schafft, robuste Übergangspfade einzuschlagen und Lösungen zu skalieren, mit denen sich dieses neue Wirtschaftsmodell schnell erreichen lässt. Unseres Erachtens handelt es sich hierbei um eine einmalige Gelegenheit für Anlegerinnen und Anleger, um Renditen zu erzielen und gleichzeitig eine Wirtschaft zu schaffen, die unsere planetaren Belastbarkeitsgrenzen wiederherstellt und bewahrt.

    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG oder einer Geschäftseinheit der Gruppe (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig wäre, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende Abgabe rechtswidrig wäre.

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