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Wie man Unternehmen für Netto-Null-Portfolios auswählt
Das Ziel des Übereinkommens von Paris, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, ist inzwischen ein gut etablierter Referenzwert für Unternehmen. Doch bis zu 75% dieser Unternehmen sind von diesem Ziel noch weit entfernt.1 Für Anleger, die Kapital mit Blick auf Netto-Null anlegen wollen, stellt das ein grundlegendes Problem dar.
Deshalb haben wir bei Lombard Odier eine einzigartige Methodik entwickelt, mit der wir nicht nur Portfolios an der Temperatur ausrichten, sondern auch beurteilen, ob sich Unternehmen auf dem richtigen Dekarbonisierungspfad befinden.
Auf den ersten Blick mag das unplausibel erscheinen. In ein sehr „schmutziges“ Unternehmen zu investieren, widerspricht vielleicht den Zielen des Übereinkommens von Paris. Wenn dieses Unternehmen aber einen ehrgeizigen und vor allem glaubwürdigen Dekarbonisierungspfad verfolgt, könnte es sich durchaus um ein sinnvolles Investment handeln.
Beurteilung der Unternehmen
In den letzten Jahren waren kohlenstoffarme Strategien bei der Auswahl von „nachhaltigen Unternehmen“ für Netto-Null-Portfolios erste Wahl.
Diese Strategien meiden einfach die schmutzigsten Sektoren, wie Stahl, Beton, Chemie und die Schwerindustrie, und konzentrieren sich auf sogenannte „saubere“ Sektoren oder Unternehmen, wie Solarmodulhersteller oder Bildungs- und Gesundheitsdienstleister.
Eine solche Strategie mag zwar intuitiv überzeugen, doch sie trägt dem breiteren Anlageuniversum und dem wahren Charakter des Übergangs nicht Rechnung. Beim Übergang zu Netto-Null werden viele Branchen mit hohen Emissionen nach wie vor unentbehrlich sein. Daher besteht die Herausforderung darin, diese Branchen nicht auszuschliessen, sondern die Vorreiter des Übergangs zu ermitteln, die ehrgeizige und glaubwürdige Pläne haben, um auch in Zukunft fortzubestehen.
Um als glaubwürdig zu gelten, muss sich ein Unternehmen unserer Meinung nach lang- und mittelfristige Ziele gesetzt haben. Es muss Schlüsseltechnologien und essenzielle Investitionen identifiziert haben und die Managervergütung an das Erreichen dieser Ziele knüpfen. Eine unabhängige Verifizierung der Verpflichtungen, etwa durch die Initiative Science Based Targets, ist ebenfalls von zentraler Bedeutung.
Bei Lombard Odier beurteilen wir Unternehmen anhand einer zukunftsgerichteten Kennzahl, die wir den impliziten Temperaturanstieg nennen. Dieser zeigt die Höhe der Erderwärmung an, die sich aus einem gegebenen Ambitionsniveau ergibt. Anhand dieser Kennzahl schätzen wir, dass derzeit nur 25%2 der börsenkotierten Unternehmen auf eine Erwärmung um weniger als 2 °C und nur 6% auf eine Erwärmung um 1,5% ausgerichtet sind.
Das Ziel ist für alle Unternehmen gleich, doch prosperieren werden jene mit einem klaren Übergangspfad. Wenn wir diese Unternehmen identifizieren, können wir erschliessen, wo sich Anlagegelegenheiten bieten könnten.
Lesen Sie auch (Artikel in Englisch): Sustainable investing in five easy question
Die Natur erhalten
Die Natur um uns herum ist das Herz unserer Wirtschaft. Rund 50% aller wirtschaftlichen Aktivitäten basieren auf den geologischen Ressourcen der Welt, den Böden, dem Wasser und der Luft.3 Den Schutz dieser riesigen natürlichen Ressourcen müssen wir unbedingt sicherstellen.
Für Investoren bedeutet das, sich auf Unternehmen zu konzentrieren, die bei all Ihrem Tun an die Natur denken.
Das könnte eine Entmaterialisierung ihrer Lieferketten bedeuten. Das könnte bedeuten, für eine fachgerechte Behandlung und angemessene Verringerung ihres Abfalls zu sorgen. Das könnte auch bedeuten, die Kreislaufwirtschaft wesentlich stärker in ihr Geschäftsmodell zu integrieren.
Das Wort „Klima“ wird oft stellvertretend für eine Vielzahl von Problemen verwendet. Doch Forschern des Stockholm Resilience Centre zufolge gibt es tatsächlich neun entscheidende planetare Grenzen, welche die Systeme der Erde zusammen mit unserer Wirtschaft stabil halten. Das Klima ist eine von ihnen, ebenso wie Landnutzung, Artenvielfalt, Luft- und Wasserverschmutzung und vieles mehr.
Unseres Erachtens sind dies nicht nur ökologische , sondern auch wirtschaftliche Themen. Im Rahmen unserer Untersuchung von Unternehmen achten wir auch darauf, wie sie sich neben der Dekarbonisierung für die anderen ökologischen Dimensionen einsetzen. Als Lombard Odier bei der letzten UN-Konferenz zum Klimawandel eine Zusage für die Verhinderung der Entwaldung unterschrieb, reduzierten wir dementsprechend auch die Anzahl der mit dieser Praxis verbundenen Unternehmen in unseren Portfolios.
Dieses absolute Engagement für die Welt um uns herum erklärt, warum wir so viel Wert auf die Berücksichtigung planetarer Grenzen in unser Anlageverfahren legen.
Alternativlos
Seit der COP26 hat sich eine wachsende Anzahl von Ländern Ziele gesetzt, um Netto-Null zu erreichen. Ihre Volkswirtschaften werden nachziehen, da sie ansonsten einen Wettbewerbsnachteil haben. Gleichzeitig steigen Unternehmen mit einem stärkeren Fokus auf Nachhaltigkeit auf der Beliebtheitsskala der Konsumenten.
Nachhaltiges Investieren halten wir für alternativlos. Durch die Aufnahme emissionsintensiver Unternehmen in unsere Portfolios stellen wir sicher, dass wir uns auf den Übergang zu unser aller Ziel fokussieren: Netto-Null.
1 Quelle: Lombard Odier
2 https://am.lombardodier.com/de/contents/news/investment-viewpoints/2021/november/only-14-of-large-caps-are-on-tra.html
3 Quelle: Lombard Odier
Wichtige Hinweise.
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