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    Familienvermögen mittels eines Mehrgenerationen-Ansatzes verwalten

    Familienvermögen mittels eines Mehrgenerationen-Ansatzes verwalten
    Nadine Mottu - Partner, Senior Private Banker and Head of Grandes Familles Internationales

    Nadine Mottu

    Partner, Senior Private Banker and Head of Grandes Familles Internationales
    Nicolas Chatillon - Partner and Senior Private Banker

    Nicolas Chatillon

    Partner and Senior Private Banker

    Welchen Kundentyp betreuen Sie?

    Nicolas Chatillon: Wir begleiten hauptsächlich Familienunternehmen. Sie verfügen über beträchtliche Mittel und sind aufgrund von drei Kriterien oftmals komplex:

    • Grösse: Die Generationen einer Familie bilden einen Kreis, dessen Mitglieder oft unterschiedliche Bedürfnisse und Anliegen haben.
    • Geografische Vielfalt: Die Familienmitglieder leben nicht unbedingt in den gleichen Ländern und unterliegen daher unterschiedlichen Rechtsordnungen.
    • Diversität: Oftmals arbeiten die Familien mit Beratern zusammen – wie Anwältinnen, Notare, Finanzberaterinnen oder Family Offices. Mit allen Parteien pflegen wir einen konstruktiven Austausch.

    Deshalb haben wir eine spezifische Expertise entwickelt: einen ganzheitlichen, massgeschneiderten und langfristigen Ansatz.

    Besser ist es, sich grundsätzliche Gedanken zu machen. Denn wir können nicht alle unvorhergesehenen Ereignisse im Leben kontrollieren 

    Wann sollte man mit seinen Kindern über das Vermögen sprechen?

    Nadine Mottu: Dieser wichtige Schritt ist oftmals kein einfacher. Ich bin immer wieder berührt, wenn Eltern zu uns kommen, damit wir gemeinsam mit ihren Kindern über die relevanten Themen sprechen. Der optimale Zeitpunkt hängt von der individuellen Entwicklung und vom Charakter der Kinder ab. Manche Kinder sind bereits in jungen Jahren sehr verantwortungsbewusst, andere müssen an Reife gewinnen, um gut mit dieser Art von Diskussionen umgehen zu können.

    Nicolas Chatillon: Man sollte aber nicht den Fehler begehen, dieses Kapitel nie aufzuschlagen! Dies führt zu Unverständnis oder Frustration, insbesondere bei Erbschaften. Heute spricht man offener über solche Themen. Diese Offenheit widerspiegelt die Entwicklung unserer Gesellschaft.

    Nadine Mottu: Häufig befürchten Eltern, dass diese Informationen ihre Kinder davon abhalten, sich ihren eigenen beruflichen Weg aufzubauen. Die Eltern möchten, dass ihre Kinder einen Beruf erlernen und ein gewisses Verantwortungsbewusstsein unter Beweis stellen, bevor sie Zugang zum Familienvermögen erhalten. Hier bewegt man sich manchmal auf einem schmalen Grat.

    Nicolas Chatillon: Falsch ist auch, einen zu starren Übertragungsmodus festlegen zu wollen; indem man beispielsweise schon in den ersten Lebensjahren seines Kindes eine Struktur aufbaut, als sei es bereits 25 oder 30 Jahre alt. Besser ist es, sich grundsätzliche Gedanken zu machen. Denn wir können nicht alle unvorhergesehenen Ereignisse im Leben kontrollieren – ein plötzlicher Todesfall, eine Trennung, eine veränderte Besteuerung, eine politische Entwicklung.

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    Denn unsere Aufgabe ist es, ein langfristiges Vertrauensverhältnis aufzubauen. Wir wollen die Familiendynamik verstehen, indem wir alle Familienmitglieder mit einbeziehen und begleiten

    Wie kann man Konflikte im Zusammenhang mit dem Vermögen innerhalb der Familie vermeiden?

    Nadine Mottu: Wir empfehlen, möglichst früh eine Family Governance einzurichten und mit allen Familienmitgliedern im Dialog zu bleiben. Diese Grundlagen ermöglichen eine klare Kommunikation und gegebenenfalls sogar einen Rahmen für die Beilegung von Meinungsverschiedenheiten.

    Wir sind natürlich nicht dafür da, eventuelle Familienstreitigkeiten zu schlichten. Unsere Kundinnen und Kunden können jedoch auf unsere absolute Diskretion und Neutralität zählen. Denn unsere Aufgabe ist es, ein langfristiges Vertrauensverhältnis aufzubauen. Wir wollen die Familiendynamik verstehen, indem wir alle Familienmitglieder mit einbeziehen und begleiten.

    Wenn wir anerkennen, dass jede Familie einzigartig ist, ihre eigene Geschichte hat und vielfältige Anforderungen stellt, können wir eine echte massgeschneiderte Kundenbetreuung sicherstellen: ein Wert, der auf dem Markt immer seltener wird.

    Welche neuen Trends erkennen Sie bei der Vermögensverwaltung im Familienkreis?

    Nadine Mottu: Das Bildungsniveau der jungen Generationen beeindruckt mich. Ihre Allgemeinbildung im Finanzbereich ist heute deutlich besser. Ich habe den Eindruck, dass sich immer mehr Kinder in die Verwaltung des Familienvermögens einbringen möchten.

    Ein weiterer deutlicher Trend ist die Mobilität. Früher lebten und arbeiteten Familien weniger international. Heute ziehen die Kinder weg, um in der ganzen Welt zu studieren. Manchmal bleiben sie im Ausland.

    Ein Teil der jungen Generation hat einen ausgesprochenen Unternehmergeist. Man erkennt ein zunehmendes Interesse der nächsten Generation, entweder das Familienunternehmen zu übernehmen oder ein eigenes Unternehmen zu gründen.

    Nicolas Chatillon: Die Frage der Werte nimmt an Bedeutung zu: Die jungen Generationen achten genau auf den Sinn, den sie ihrem Vermögen geben wollen. Natürlich ist ihnen Performance auch weiterhin sehr wichtig. Wir erkennen aber ihr echtes Interesse an einer wertegeleiteten und vor allem nachhaltigen Anlageverwaltung.

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    Man kann Instrumente entwickeln, bei denen das Vermögen in rechtlicher wie steuerlicher Hinsicht für Zusammenhalt sorgen kann

    Wie macht man sein Vermögen zu einem Fundament, das die Familie zusammenhält?

    Nicolas Chatillon: Man kann Instrumente entwickeln, bei denen das Vermögen in rechtlicher wie steuerlicher Hinsicht für Zusammenhalt sorgen kann. Das wird insbesondere bei der Übertragung eines Familienunternehmens deutlich. Häufig wird zwar der Erlös unter den Familienmitgliedern aufgeteilt, aber ein bedeutender Teil wird zur Fortführung des Familienunternehmens gemeinschaftlich gehalten.

    Nadine Mottu: Wir begleiten auch viele Kundinnen und Kunden bei ihren philanthropischen Engagements: Manche gründen eine Stiftung, die sich einem bestimmten Thema widmet, das ihnen am Herzen liegt. Andere engagieren sich über Philanthropia, die Dachstiftung für philanthropische Projekte und Mittel unserer Kundinnen und Kunden. Beide Möglichkeiten sind ein grosses Abenteuer, das eine Familie um ein starkes Engagement herum zusammenschweisst.

    Nicolas Chatillon: Der Besitz eines grossen Vermögens bedeutet auch, Verantwortung gegenüber der Familie zu übernehmen. Daher lautet eines der wichtigsten Ziele unserer grossen Familien: das Vermögen, das sie selbst erhalten haben, an die nächste Generation weiterzugeben.

    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG oder einer Geschäftseinheit der Gruppe (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig wäre, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende Abgabe rechtswidrig wäre.

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