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Erstmalige Evaluation der Vitalität des Philanthropischen Sektors in der Genferseeregion veröffentlicht
Eine Gruppe renommierter akademischer Institutionen, Stiftungen und Partner aus dem philanthropischen Sektor, hat heute auf Initiative der Fondation Lombard Odier eine bahnbrechende Studie über die Vitalität des philanthropischen Sektors in der Genferseeregion (bestehend aus den Schweizer Kantonen Genf und Waadt) vorgestellt.
Die Studie mit dem Titel Doing Better, More Efficiently: Measuring and Enhancing Philanthropic Vitality, realisiert anlässlich des 15. Geburtstags der Fondation Lombard Odier, ist ein folgerichtiger nächster Schritt nach der 2010 veröffentlichten Studie Advancing Philanthropy in Switzerland.
Die Studie basiert auf einer umfassenden Analyse quantitativer und qualitativer Daten und einem ganzheitlichen Rahmen, der die verschiedenen Indikatoren erfasst, die gemeinsam die philanthropische Vitalität ausmachen. Sie bilanziert nicht nur den aktuellen Zustand der philanthropischen Vitalität in der Region, sondern ermittelt auch strategische Chancen, um die Dynamik des Sektors weiter zu fördern.
Die Studie spiegelt die Vielfalt der Region und ihrer Organisationen wider und ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem Privatsektor, der Wissenschaft, den Kantonsregierungen von Genf und Waadt sowie dem philanthropischen Sektor selbst. Mehrere Stiftungen, die sowohl die West- als auch die Deutschschweiz abdecken, finanzierten das Projekt gemeinsam. Der Lenkungsausschuss für das Projekt besteht aus Vertretern der Fondation Lombard Odier, von SwissFoundations, von proFonds, des Centre for Philanthropy der Universität Genf, des Center for Philanthropy Studies der Universität Basel, von FSG und der Direction générale du développement économique, de la recherche et de l'innovation (DG DERI) des Kantons Genf.
Zu den Schlüsselerkenntnissen der Studie zählt neben der Existenz eines sehr hohen Grades an Vertrauen der Öffentlichkeit in den philanthropischen Sektor in der Genferseeregion ein System steuerlicher Anreize, die das Spenden fördern. Um die Attraktivität des Clusters weiter zu erhöhen, würde der philanthropische Sektor in der Genferseeregion von folgenden strategischen Massnahmen profitieren: Vereinheitlichung kantonaler Best Practices und Verfahren, Beschleunigung des Trends zu mehr Transparenz, Förderung der Ausbildung von Stiftungsleitung und Mitarbeitenden, Beschleunigung des Wachstums von Dachstiftungen sowie Kommunikation der Bedürfnisse und Möglichkeiten des Sektors, um seine Vitalität weiterzuentwickeln. Die Bildung einer Koalition von Geldgebern, welche die Vitalität der Genferseeregion als philanthropisches Zentrum fördern wollen, wäre ein logischer Schritt, um diese Massnahmen zu koordinieren.
Der Lenkungsausschuss der Studie sieht in der Analyse einen Machbarkeitsnachweis für eine neue Methodik zur Bewertung der philanthropischen Vitalität, die in Zukunft regelmässig wiederholt werden könnte, um Fortschritte und Veränderungen im Laufe der Zeit zu bewerten. Einer der Gründe für die Aufnahme von Organisationen aus der Deutschschweiz in den Lenkungsausschuss war zudem, dass so das Fundament für eine zukünftige Erweiterung der Studie auf die gesamte Schweiz geschaffen wird.
Patrick Odier, Präsident der Fondation Lombard Odier, sagte: „Wir sind stolz darauf, als Inkubator und Förderer dieses Pilotprojekts fungiert zu haben, und hoffen, dass es andere inspirieren wird, einen ähnlichen strategischen Ansatz für die Entwicklung ihrer Philanthropie-Ökosysteme zu verfolgen, der in der Zukunft auf die gesamte Schweiz ausgedehnt werden könnte. Die noch nie dagewesene Partnerschaft der Stakeholder, die im Mittelpunkt der Arbeit stehen, ist ein inspirierendes Beispiel für den ‚Geist von Genf‛ und passt zu der Tradition von philanthropischem Leadership von Lombard Odier.“
Dr. Claudia Genier, stellvertretende Geschäftsführerin von SwissFoundations, und François Geinoz, Präsident von proFonds, betonten, dass „philanthropisches Handeln für eine gerechte und nachhaltige Gesellschaft im 21. Jahrhundert entscheidend ist. Die Vitalitätsstudie ist ein wichtiger Schritt, um uns die Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen das Umfeld der Philanthropie kontinuierlich verbessert werden kann.“
Professor Henry Peter, Leiter des Geneva Centre for Philanthropy (GCP), sagte: „Nur zwei Jahre nach der Gründung des Zentrums freuen wir uns, in der Region erstklassige Forschung und Lehre zum Thema Philanthropie anbieten zu können. Im Rahmen dieses Projekts haben wir eine Methodik entwickelt, die es uns ermöglicht, unser Verständnis des Sektors und der Interaktionen zwischen seinen Akteuren zu erweitern.“
Marc Pfitzer, Geschäftsführer von FSG, stellte fest, dass „ein Zentrum für Philanthropie in der Genferseeregion sowohl Anspruch als auch Realität ist und gut zum Erbe der Region als globales Zentrum der menschlichen Solidarität passt: Bei einer Vitalitätsbewertung geht es darum, gemeinsam exakt zu messen und zu lernen, wie diese Vision erfüllbar ist.“
Alexandre Epalle, Generaldirektor der DG DERI des Kantons Genf, beglückwünschte das Projektteam zu der „Hervorhebung der Kernstärken des philanthropischen Sektors in Genf und der Genferseeregion, für die dieser Standort international bekannt ist. Diese Forschung wird zu einer weiteren Professionalisierung des Sektors beitragen. Sie wird nicht nur die Auswirkungen für die Begünstigten intensivieren, sondern auch die intellektuelle Dynamik und die nachhaltige Entwicklung der Wirtschafts- und Finanzinnovation in der Region fördern.“
Dr. Maximilian Martin, Global Head of Philanthropy bei Lombard Odier und Vorsitzender des Lenkungsausschusses, kommentierte die Struktur und die Ziele des Projekts wie folgt: „Die einzigartige Methodik basiert auf den Erkenntnissen, die wir im letzten Jahrzehnt im Rahmen der Professionalisierung der Philanthropie gewinnen konnten. Sie wird es uns ermöglichen, faktenbasierte Strategien zu definieren, um die Wettbewerbsfähigkeit und Lebensfähigkeit des Philanthropie-Clusters zu fördern, Chancen wie die digitale Transformation zu nutzen und letztlich die philanthropischen Ressourcen dort einzusetzen, wo sie die grösste Wirkung entfalten.“
Die gesamte Studie ist im Internet unter www.philanthropic-vitality.ch verfügbar.
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