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Das Land der Innovationen vor der globalen Herausforderung Blockchain
Chronik Un œil sur la place in Le Temps
Sowohl weltweit als auch für die Volkswirtschaft der Schweiz gewinnt die Blockchain zunehmend an Relevanz. Diese Technologie dürfte die Wertschöpfungskette der Kapitalmärkte und die Art und Weise, wie die Akteure Wertpapiere untereinander handeln und deponieren, grundlegend verändern. Sie verbessert auch die Effizienz und Schnelligkeit der zugrunde liegenden Prozesse und reduziert zugleich die mit ihnen verbundenen Kosten und Risiken. Es ist also kaum vorstellbar, dass sich die Blockchain nicht durchsetzen wird. Selbst die Schweizer Börse erkennt in ihrem im Februar 2019 veröffentlichten Weissbuch „Wie sieht die Zukunft aus für die Wertpapierwertschöpfungskette?“ den bevorstehenden Wandel an.
Der Aufstieg der Blockchain symbolisiert, wie die neuen Technologien derzeit unsere Welt verändern. Es ist also überlebenswichtig für die Unternehmen, die Bedeutung bestimmter technologischer Fortschritte zu begreifen und deren Auswirkungen auf ihr Geschäftsmodell zu antizipieren.
Wie jede neue Technologie muss die Blockchain nun industrialisiert werden. Ihre Übernahme in der Finanzbranche ist bisher noch relativ begrenzt, wenn man einmal von den Kryptowährungen absieht. Doch die von einer Reihe internationaler und schweizerischer institutioneller Akteure genehmigten Investitionen belegen, dass in der Welt der Finanzen wirklich eine grundlegende Veränderung stattfindet.
In Form von „Tokens“ ausgetauschte Wertpapiere, Titel und Vermögenswerte wird man künftig (fast) in Echtzeit abrechnen können. „Smart Contracts“ werden es ermöglichen, bestimmte Prozesse und Transaktionen, z. B. Wertschriftengeschäfte, in Abhängigkeit von spezifischen und vorhersehbaren Bedingungen und Ereignissen zu automatisieren. Die Blockchain wird kein paralleles Bankensystem schaffen, sondern die Infrastruktur der Finanzmärkte von morgen transformieren.
Die Schweiz ist in diesem globalen technologischen Wettlauf gut positioniert. Unser Land kann ein führendes Zentrum für die Entwicklung von Technologien wie der Blockchain werden, denn es gründet sich auf vier fundamentalen Pfeilern: solide Finanzinstitute, ein konstruktives und ausgewogenes regulatorisches Umfeld, eine Innovationstradition und schliesslich ein solider Talentpool.
Reputation und Vertrauen fördern
Der Schweizer Finanzplatz hat seine Aufgabe, die Wirtschaft zu finanzieren und die Sparguthaben zu schützen, stets wahrgenommen, selbst in den schwierigsten Zeiten der Krise von 2008. In der derzeitigen geopolitischen Situation stellt die Solidität der Banken, die zu den bestkapitalisierten weltweit zählen, einen echten Wettbewerbsvorteil dar. Der Bankensektor hat zudem eine ansehnliche Zahl – manchmal schmerzhafter – älterer fiskalischer Dossiers geregelt, um die Zukunft gelassen angehen zu können.
Trotz der unternommenen Anstrengungen müssen wir weiter an der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes arbeiten. Anders gesagt dürfen wir uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen, denn uns erwächst weltweit Konkurrenz. Wichtig ist also, von einer Regelung profitieren zu können, welche die Anleger und die Integrität des Finanzplatzes schützt und günstige Rahmenbedingungen für Unternehmen und Innovation schafft.
Im Verlauf der letzten zwei Jahre haben die schweizerischen Behörden ihre Entschlossenheit bewiesen. Der Fintech-Bericht des Bundesrates vom November 2016 hat es ermöglicht, eine neue Banklizenzkategorie einzuführen, die „Fintech-Lizenz“, die zu Beginn dieses Jahres in Kraft getreten ist. Im Dezember hat der Bundesrat auch einen bemerkenswerten Bericht veröffentlicht, der dem rechtlichen Rahmen der Technologie des „Distributed Ledger“ und der Blockchain in der Schweiz gewidmet ist.
Selten haben die Behörden eine solch entschlossene Bereitschaft gezeigt, die Know-how-Entwicklung sowohl auf nationalem wie auch internationalem Niveau zu fördern, um die für die Entstehung von Schweizer Champions notwendigen Bedingungen zu schaffen. Doch die Zeit drängt, denn es herrscht ein starker Wettbewerb.
Die Rolle der Schweiz und der Stadt Genf
Es ist von wesentlicher Bedeutung, die Beziehungen zwischen den privaten und öffentlichen Akteuren, namentlich Aufsichts- und politischen Behörden, Banken, Hightech-Unternehmen und Hochschulen zu stärken, um gemeinsame Wege zu finden, die gemeinsamen Interessen zu fördern, eine erstklassige Ausbildung sicherzustellen sowie Innovationsfähigkeit und Fachwissen zu auszubauen, welche schon immer die Stärke der Schweiz ausgemacht haben. Konkret sollten vier Bereiche untersucht werden:
Auf internationaler Ebene sollte die Schweiz die Initiative ergreifen, damit die internationalen Normen im Zusammenhang mit der Blockchain rechtzeitig übernommen werden. Dabei könnte sie insbesondere von der Nähe zu den internationalen und nichtstaatlichen Organisationen profitieren, die ihren Sitz in Genf haben.
Daneben wäre es sinnvoll, den regulatorischen Prozess in der Schweiz rasch voranzutreiben. Die Empfehlungen und Vorschläge im Bericht des Bundesrates vom 14. Dezember letzten Jahres sollten zügig umgesetzt werden.
Zudem sollte unsere Aufsichtsbehörde, die Finma, in der Lage sein, die qualitativ hochstehenden Projekte rasch zu ermitteln und ihnen innerhalb vernünftiger Frist Lizenzen zu erteilen. Denn auch in dieser Hinsicht ist der Wettbewerb global und die Mobilität der Talente sehr gross. Andere Aufsichtsbehörden haben Regeln aufgestellt, welche die schnelle Beantwortung vollständiger Antragsdossiers gewährleisten.
Was schlussendlich die Finanzierungsbedingungen betrifft, haben unsere vielversprechendsten Start-ups Probleme damit, Kapitalgeber zu finden, wenn es um grosse Beträge geht. Die jüngst erfolgte Gründung eines Investitionsfonds, der vom Bundesrat mit einer halben Milliarde Franken gefördert wurde, um innovative KMUs zu unterstützen, dürfte ein nützliches Signal sein. Es wäre in der Tat schade, wenn sich unsere Glanzstücke (Vorzeigeobjekte) von internationalen Grosskonzernen aufkaufen liessen oder deren Urheber ihre Aktivitäten verlagern würden.
Noch ein Wort zu Genf. Die Region vereint alle notwendigen Trümpfe, um Blockchain-basierte industrielle Anwendungen zu entwickeln, die weit über Kryptowährungen hinausgehen. Rund um das Genferseebecken finden sich führende Kompetenzen und Talente aus den Bereichen Finanzdienstleistungen, Technologie und Regulierung, wie die Teilnehmer des Geneva Annual Blockchain Congress, der Ende Januar erstmals stattfand, gezeigt haben.
Die Region vereint alle notwendigen Trümpfe, um Blockchain-basierte industrielle Anwendungen zu entwickeln, die weit über Kryptowährungen hinausgehen.
Die Konvergenz der traditionellen Finanzvermögenswerte und der digitalen Vermögenswerte wird sich nur realisieren lassen, wenn strengste institutionelle Standards auf alle Ebenen der Wertschöpfungskette Anwendung finden. Die Schweiz und Genf haben dabei eine wichtige Rolle zu spielen.
Wichtige Hinweise.
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