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    Auf dem Weg zur Gleichstellung: Frauen nehmen ihren rechtmässigen Platz in der Arbeitswelt ein

    Auf dem Weg zur Gleichstellung: Frauen nehmen ihren rechtmässigen Platz in der Arbeitswelt ein

    In den vergangenen zwei Jahren haben wir die schlimmste Gesundheitskrise des Jahrhunderts erlebt. Sie hat unsere Volkswirtschaften und Gesellschaften erschüttert und die Art und Weise, wie wir leben, grundlegend verändert. Frauen spielten dabei eine entscheidende Rolle: in Krankenhäusern, daheim und auf der politischen Weltbühne.

    Im Jahr 2022 nehmen unterdessen die globalen Spannungen und damit auch die Volatilität an den Märkten sowie die Unsicherheit zu. Trotzdem ist die Zusammenarbeit mehr denn je der Schlüssel für eine starke, inklusive und nachhaltige Zukunft.

    Hören Sie von unseren Expertinnen Nadine Mottu, Senior Private Banker und Head of Grandes Familles Internationales und Ebba Lepage, Head of Corporate Sustainability, mehr darüber, wie sich die Finanzwelt verändert hat, wo Fortschritte erzielt wurden und was Arbeitgebende wissen müssen, um auf eine Gleichstellung der Geschlechter hinzuarbeiten.

    Im Jahr 2022 nehmen unterdessen die globalen Spannungen und damit auch die Volatilität an den Märkten sowie die Unsicherheit zu. Trotzdem ist die Zusammenarbeit mehr denn je der Schlüssel für eine starke, inklusive und nachhaltige Zukunft

    Wie hat sich die Rolle der Frauen im Finanzwesen in den vergangenen zehn Jahren entwickelt?

    Nadine Mottu: Meines Erachtens hat sich die Rolle von Frauen im Finanzwesen in den vergangenen zehn Jahren auf verschiedenen Ebenen weiterentwickelt. Ihr globaler Anteil am Vermögen ist gestiegen. Wir haben es heute mit wesentlich mehr weiblichen Kunden unterschiedlicher Herkunft im Finanzsektor zu tun.

    Frauen sind mittlerweile unter unseren Kunden viel stärker vertreten. Einige von ihnen haben ihre eigenen erfolgreichen Unternehmen gegründet. Andere wiederum haben beträchtliche Vermögen geerbt. Immer mehr Frauen verwalten mittlerweile das Vermögen ihrer Familie, entweder als Ehefrauen, Mütter oder Töchter.

    Weibliche Banker zeichnen sich häufig durch engere Kundenkontakte aus und verfolgen bisweilen einen anderen Ansatz. Dieser ergänzt die Finanzkompetenz: Oft bringen sie mehr emotionale Intelligenz mit, was im heutigen Umfeld bei der Interaktion mit Kunden oder sogar in Geschäftsleitungen wichtig ist. Die Bedeutung von Soft Skills nimmt laufend zu, und hier können Frauen ihre Stärken zur Geltung bringen.

    Hat Covid den Trend zur Geschlechtergleichheit bei Lombard Odier beeinträchtigt?

    Ebba Lepage: Vor der Pandemie war das Arbeiten von zu Hause aus im Private Banking eine Herausforderung, da dieser Sektor traditionell vom „direkten“ Kontakt sowohl mit den Kundinnen und Kunden als auch mit den Kolleginnen und Kollegen lebt. Eine der Nebenerscheinungen von Covid ist jedoch, dass wir in dieser Hinsicht Fortschritte verbuchen konnten. Obschon unser Geschäft immer noch sehr stark von der humanen Interaktion abhängt, haben wir Änderungen vorgenommen, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeitenden, insbesondere Frauen, unabhängig von ihrer persönlichen Situation, erfolgreich sein können.

    Nadine Mottu: Covid-19 hat sicherlich für mehr Flexibilität gesorgt, sowohl für Frauen als auch für Männer. Ich bin seit 2016 Mitglied des Gleichstellungsausschusses bei Lombard Odier und es war schwierig, die Bedingungen für das Arbeiten im Homeoffice zu verbessern. Dank Covid konnten wir für alle in dieser Hinsicht Fortschritte verbuchen.

     

    Eine nachhaltige Zukunft heisst, dass alle in der Gesellschaft zusammenarbeiten. Wie können wir mehr Frauen in die Arbeitswelt integrieren? Warum ist das überhaupt wichtig?

    Nadine Mottu: Um mehr Frauen in die Arbeitswelt zu integrieren, ist ein starkes Engagement der obersten Führungsetagen unerlässlich. Und es bedarf einer klaren Strategie mit dem Ziel, mehr Frauen zu unterstützen und zu integrieren. Darüber hinaus müssen wir eine solche Strategie je nach Lebensphase der Frau anpassen. Eine junge Mutter benötigt beispielsweise mehr Flexibilität, insbesondere, wenn ihre Kinder noch sehr klein sind. Und schliesslich müssen wir die Zahlen verstehen und genau im Auge behalten. Es versteht sich wohl von selbst, dass ein gemischtes Team mit Frauen und Männern in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Geschäftsumfeld viel robuster agiert.

    Es versteht sich wohl von selbst, dass ein gemischtes Team mit Frauen und Männern in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Geschäftsumfeld viel robuster agiert

    Haben sich in den letzten zehn Jahren die Bedürfnisse und Wünsche der weiblichen Kundschaft verändert?

    Nadine Mottu: Die grösste Veränderung, die wir beobachten, ist die Interaktion mit immer mehr Frauen in der Finanzbranche. Wir können immer mehr Kundinnen als Entscheidungsträgerinnen erkennen. Und zwar nicht nur als Anlegerinnen, sondern auch als Kundenberaterinnen, Rechtsanwältinnen, Unternehmensberaterinnen oder für Family Offices zuständige Frauen. Unsere Kundinnen sind ebenso gut informiert wie unsere Kunden. Unser Kundenansatz unterscheidet sich stärker aufgrund der Nationalität oder Kultur als aufgrund des Geschlechts.

     

    Frauen investieren in der Regel mehr in Frauen – wie sehen Sie das bei Lombard Odier?

    Nadine Mottu: Frauen schätzen es, wenn sie mit jemandem zusammenarbeiten, der in der Lage ist, ihnen zuzuhören und die bestmögliche Dienstleistung zu bieten. Bankerinnen können häufig hervorragend zuhören und sich gut in ihre Kundinnen hineinversetzen, die vielleicht ähnliche Lebenserfahrungen gemacht und vergleichbare Herausforderungen bewältigt haben. Das ist auch ein Herausstellungsmerkmal, denn es sind immer noch nicht genügend Frauen im Front Office vertreten. Um eines klarzustellen: Das schliesst nicht aus, dass männliche Banker auch weibliche Kundinnen bedienen können! Für Banker besteht ebenfalls eine hervorragende Gelegenheit, mehr Kundinnen zu gewinnen, wenn sie diesen genau zuhören und den bestmöglichen Service bieten – zugeschnitten auf die Bedürfnisse ihrer Kundinnen. 

    Lesen Sie auch: Warum Frauen in Frauen investieren sollten

     

    Unterscheiden sich die Interessen von Anlegerinnen von denen ihrer männlichen Pendants? Und verfolgt Lombard Odier einen frauenorientierten Ansatz?

    Nadine Mottu: Ich denke, Frauen und Männer haben die gleichen Anlagebedürfnisse und -interessen, nämlich ihr Vermögen zu erhalten und auf umsichtige Weise zu steigern. Meiner Erfahrung nach scheinen Frauen stärker an nachhaltigen Kapitalanlagen interessiert zu sein. Lombard Odier hat einige auf Frauen ausgerichtete Events ins Leben gerufen. Darüber hinaus hat unser Team, das sich um internationale Familien kümmert, engagierte und erfahrene Banker, die sich langfristig auf einen ganzheitlichen und massgeschneiderten Service für eine begrenzte Anzahl von Familien konzentrieren. Wir benötigen keine geschlechtsspezifische Strategie für unsere Kundschaft. Stattdessen konzentrieren wir uns auf die langfristige Perspektive und wir bevorzugen es, einer jeden Familie ein professionelles Team zur Seite zu stellen. Innerhalb dieses Teams sind wir natürlich darauf bedacht, dass positive Geschlechtervielfalt gewährleistet wird.

    Dank unserer geschäftsführenden Teilhabenden engagieren wir uns stark für die Geschlechtervielfalt

    Können Sie uns mehr über das Programm für Geschlechtergleichstellung bei Lombard Odier berichten?

    Nadine Mottu: Dank unserer geschäftsführenden Teilhabenden engagieren wir uns stark für die Geschlechtervielfalt. Wir sind in der Lage, aussagekräftige Zahlen über die langfristige Entwicklung der Geschlechterverhältnisse am Arbeitsplatz zu veröffentlichen – mittels einer massgeschneiderten Strategie, in Abstimmung mit der Personalabteilung und unter Aufsicht von zwei unserer geschäftsführenden Teilhabenden. Wir konzentrieren uns auf das Talent- und Karrieremanagement mit einem transparenten Besetzungsverfahren und einer Strategie zur Förderung junger Talente. Ferner gibt es neue Leitlinien zur Arbeit im Homeoffice und für mehr Flexibilität am Arbeitsplatz. Wir sind stolz darauf, unser „Women Leadership Programme“ ins Leben gerufen zu haben. Es zielt darauf ab, Managementkompetenzen zu entwickeln und Karrieren bei Lombard Odier zu unterstützen.

     

    Unsere B Corp-Zertifizierung erfordert, dass wir in Sachen geschlechtsspezifisches Lohngefälle transparent sind und darlegen, was wir unternehmen, um diversifizierter und inklusiver zu werden. Können Sie beschreiben, was Lombard Odier dafür tut?

    Ebba Lepage: Wir setzen uns aktiv dafür ein, dass Lombard Odier weiterhin ein attraktiver Arbeitsplatz für Frauen in sämtlichen Karrierephasen ist. Unsere Analyse des geschlechtsspezifischen Lohngefälles im Jahr 2021 fiel sehr ermutigend aus. Sie zeigte kein signifikantes oder unerklärliches Lohngefälle innerhalb der Bank und bestätigte unseren Einsatz für die Gleichstellung von Männern und Frauen.

    Lombard Odier ist EDGE-zertifiziert. Hierbei handelt es sich um den weltweit führenden Zertifizierungsstandard für Geschlechtergleichstellung. Wir sind seit 2014 zertifiziert, und im Jahr 2021 wurde uns in Anerkennung unserer Fortschritte beim Angebot gleicher Chancen am Arbeitsplatz ein höheres Zertifizierungsniveau verliehen.

    Wir können auf eine hohe Mitarbeiterinnenbindung nach dem Mutterschaftsurlaub verweisen und bieten in der Schweiz einen längeren Vaterschaftsurlaub als gesetzlich vorgeschrieben.

    Das geschlechtsspezifische Lohngefälle ist ein weltweites Problem. Laut Schätzungen der Weltbank verdienen Frauen global gesehen lediglich 77% dessen, was Männer für die gleiche Arbeit erhalten

    Lesen Sie auch: «Unsere Mitarbeitenden sind stolz auf die B Corp-Zertifizierung», Interview mit Ebba Lepage, Head of Corporate Sustainability

     

    Berechnungen der Weltbank zufolge kostet das geschlechtsspezifische Lohngefälle die Weltwirtschaft USD 160 Bio. und die Länder büssen allein durch die Ungleichheit der Geschlechter 14% an Wohlstand ein. Was ist Ihre Meinung?

    Ebba Lepage: Das geschlechtsspezifische Lohngefälle ist ein weltweites Problem. Laut Schätzungen der Weltbank verdienen Frauen global gesehen lediglich 77% dessen, was Männer für die gleiche Arbeit erhalten. Das ist nicht nur unfair und diskriminierend. Die damit einhergehende Botschaft, dass die Arbeit von Frauen weniger wert ist als jene von Männern, stellt ausserdem sicher, dass leistungsstarke Frauen Unternehmen mit dieser Art von Vergütungsstruktur einfach verlassen. In Ländern oder Branchen, in denen es für Frauen schwieriger ist, Arbeitgeber zu finden, die faire Löhne zahlen, herrscht weiterhin die Sichtweise vor, dass Frauen weniger wert sind als Männer. Darüber hinaus sind Frauen dadurch oft gezwungen, mehr als eine Stelle anzunehmen, um ihre Familien zu ernähren, was wiederum negative Folgen für die Kinder, die Familie und die Gesellschaft hat.

    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG oder einer Geschäftseinheit der Gruppe (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig wäre, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende Abgabe rechtswidrig wäre.

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